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SCHACH-SPHINX/06689: Nebeneinander planlosen Daseins (SB)


Es war einmal ein König, der führte seine Regierungsgeschäfte mit schlechter Hand, seit ihm seine bessere Hälfte verlassen hatte. Überall in seinem Lande brach die Korruption aus. Die Staatsbeamten taten nach Belieben, raubten das eigene Volk aus, verordneten Steuern für die unmöglichsten Dinge, ließen alles verkommen und verdorren, bis die Grenzen und die Grenzwächter, in dieselbe Mutlosigkeit verfallend wie alle anderen Bewohner des Landes auch, von einem Nachbarnstaat überrannt wurden. Dies Märchen fand in Biel 1980 statt, und der König, welcher sich um nichts mehr sorgte, seitdem seine Dame vom Brett abgetreten war, gehörte dem israelischen Großmeister Liberson. Da war ein heilloses Durcheinander in seiner Stellung, die schwarzen Figuren glichen Statisten, die in einem falschen Film mitspielten. Bei soviel Nebeneinander planlosen Daseins verwunderte es nicht, daß sein Kontrahent, der Schweizer Farron, dank einer kraftvollen Aktion Herr und Meister wurde auf den 64 Feldern im heutigen Rätsel der Sphinx. Also, Wanderer, der du auf deinen mrächenhaften Reisen viele Länder unter deinen Stiefeln zurückgelassen hast, was trug sich in diesem chaotischen Land zu?



SCHACH-SPHINX/06689: Nebeneinander planlosen Daseins (SB)

Farron - Liberson
Biel 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Springerzug 1...Sf6-g4? verletzte alle Gebote der Vorsicht und der genauen Berechnung durch die Außerachtlassung der vernichtenden Möglichkeit 2.b5xc6 b7xc6 3.Sg5xe6 De7xe6 4.Td1xd6! Td8xd6 5.Lf4xd6, wobei sich nun 5...De6xd6? wegen 6.c4-c5+ von selbst verbot. Schwarz ließ noch 5...Tf8-d8 6.Ld6xb8 Lg7xc3 7.Lb8xa7 zu, gab dann jedoch wegen des Verlustes zweier Bauern auf.


Erstveröffentlichung am 19. September 2005

18. September 2018


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