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SCHACH-SPHINX/06753: Kasparow überwand Larsens Trickreichtum (SB)


In Jugoslawien hatte Garry Kasparow viele seiner frühen Triumphe gefeiert und damit weltweites Aufsehen erregt. So gewann er 1979 das Turnier in Banja Luka und in Bugojno 1982. Zu seinem dritten Erfolg kam er im Großmeisterturnier in Niksic im Jahr darauf. Und er begann erwartungsgemäß mit einer Ausbeute von 6,5 Punkten aus sieben Partien und schloß das Turnier mit zwei Zählern Vorsprung vor dem Zweitplacierten Bent Larsen gab. Auch für den dänischen Großmeister war das Match nach langer Formkrise ein Erfolg. Nach einem gemäßigten Start legte er sich ab der 8. Runde voll ins Zeug und erzielte bis zur 15. Runde 5,5 Punkte. Die Partie zwischen Kasparow und Larsen gehörte zu den Attraktionen in Niksic. Der Mann aus Baku hatte mit den schwarzen Steinen zu seiner damaligen Lieblingswaffe, der Tarrasch- Verteidigung im Damengambit, gegriffen und dem Dänen vom 22. Zug an nach und nach trotz emsigster Widerwehr an die Wand gespielt. Schließlich entstand folgende Stellung im heutigen Rätsel der Sphinx. Larsen pochte auf seinen Freibauern, der sich jedoch nicht verwerten ließ, denn Kasparow startete nun den Schlußangriff, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06753: Kasparow überwand Larsens Trickreichtum (SB)

Larsen - Kasparow
Niksic 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Genialität ist immer auch Grenzüberschreitendes, und Michail Botwinnik ist einige Male in seinem Leben über diese Schwelle getreten, wie beispielweise in der Partie gegen Jurgis, als er die siegbringende Fortsetzung 1...Td4-c4!! fand. 2.Tf1-c1 Le7-c5 3.Kg1-g2 Lc5xf2 4.b3xc4 b4-b3 hätte die schwarze Drohung nicht entkräften können, aber es gab ohnehin kein Mittel dazu. So fügte sich Jurgis ins Unvermeidbare, spielte 2.b3xc4 Le7-c5 3.Kg1-g2 Lc5xf2 4.Kg2xf2 und gab nach 4...b4-b3 auf, da der weiße Turm die beiden gebundenen Freibauern nicht aufhalten konnte.


Erstveröffentlichung am 22. November 2005

21. November 2018


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