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SCHACH-SPHINX/06818: Titel ohne Anerkennung (SB)


Seinen Titel hatte Anatoli Karpow im Januar 1998 in Lausanne zwar verteidigt, doch die erhoffte Anerkennung der Fachwelt blieb ihm dennoch versagt. Als Weltmeister machte er in den folgenden Turnieren alles andere als eine gute Figur. Gesundheitliche Gründe könnten einiges entschuldigen, doch in den Monaten nach Lausanne spielte der Weltmeister wie ein zweitklassiger Großmeister. Erfolge konnte er nicht vorweisen. Immer stärker wurde daher der Ruf nach einem Wechsel an der Spitze. Ins neue Jahrtausend würde sich Karpow, bedachte man seinen damaligen Leistungsstand, wohl kaum retten können, jedenfalls nicht als Spitzenspieler in dieser Kunst. Hin und wieder glückten dem Geschmähten dennoch echte Glanzstücke wie beispielsweise im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Traditionsturnier in Wijk aan Zee 1998, wo Karpow trotz eines Minusbauern mit den weißen Steinen gegen den Wahlspanier Alexej Schirow die Partie remisieren konnte, nachdem er all seine Eröffnungsvorteile im Mittelspiel vergeudet und verschenkt hatte. Schirow selbst schrieb zum nächsten Zug des Weltmeisters: "Wie es so oft passiert - ich sah diesen Zug, nachdem ich seinen Bauern (1...h4xg3) genommen hatte." Also, Wanderer, nach welchem genialen Karpowschen Zug war die Stellung tot und Remis?



SCHACH-SPHINX/06818: Titel ohne Anerkennung (SB)

Karpow - Schirow
Wijk aan Zee 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die schwarzen Figuren hatten sich zum entscheidenden Schlag formiert, der dann mit 1...Td2xf2! 2.Tf1xf2 Dd8-d1+ 3.Kg1-g2 Tf3xf2+ 4.Kg2xf2 Lg7-d4+ erfolgte. Weiß gab auf wegen des unentrinnbaren Matts 5.Kf2-g2 Dd1-e2+ 6.Kg2-h3 De2-f1+ 7.Kh3-g4 h6-h5+ 8.Kg4-h4 Ld4-f6#


Erstveröffentlichung am 26. Januar 2006

25. Januar 2019


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