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SPLITTER/398: Britischer Premier fordert Konkurrenz im Schulsport (SB)



Olympia 2012 als Zucht der Jugend und Lektion für das faule Volk

Das edelmetallglänzende Abschneiden der britischen Sportler bei den Olympischen Spielen in Peking läßt auch die Augen Premierminister Gordon Browns leuchten. Mit Blick auf die Sommerspiele des Jahres 2012 in London ruft er im Namen seiner Regierung zu einer Restauration des Schulsports auf, der zu den traditionellen Werten der Konkurrenz zurückkehren müsse, damit man es dem Rest der Welt gehörig zeigen könne. Dabei nimmt der Premier direkten Bezug auf Disziplinen wie Radfahren, Kanu und Boxen, in denen die britischen Athletinnen und Athleten besonders viele Medaillen mit nach Hause gebracht haben.

Nach den Spielen in Peking richteten sich nun alle Augen auf London, um zu sehen, was man dort in den kommenden vier Jahren der Vorbereitung unternehme, so Brown. "Wir wollen nicht nur die Olympischen Spiele 2012 ausrichten, sondern darüber hinaus diese große Chance für den Sport nutzen. Mehr Sport an den Schulen und ein Zugang zu neuen Sportarten für Kinder sollen diesem Land ein Jahrzehnt sportlicher Erfolge bescheren."

Von euphorischem Tatendrang erfüllt will Brown zu diesem Zweck den Wettkampfsport in den Schulen wiederbeleben. Er bezeichnete es als schweren Fehler, die Kinder nicht in ihrer Konkurrenz zu bestärken. Die Regierung habe nun begonnen, den "tragischen Irrtum, das Element des Wettkampfs im Schulsport abzubauen, zu korrigieren." Im Sport steigere man seine Leistung, indem man sich mit anderen mißt. Zwar würden viele Sportarten in Mannschaften ausgetragen, so daß man zusammenarbeiten muß, doch spiele man dabei ja gegen andere Teams. "Wir wollen den Wettkampfsport in den Schulen fördern, nicht aber die Kultur der 'Medaillen für alle', wie sie in den letzten Jahren vorgeherrscht hat."

Er stellte verbesserte sportliche Angebote für Kinder in Aussicht und will ein Team herausragender britischer Sportlerinnen dafür einsetzen, mehr Mädchen zum Mitmachen anzuregen. Als leuchtendes Vorbild bemühte der Premier die britische BMX-Meisterin Shanaze Reade, die sich trotz eines Sturzes in ihrem ersten Rennen bei den Olympischen Spielen nicht mit Silber zufriedengegeben habe, sondern rückhaltlos der Goldmedaille nachgejagt sei. Das sei der Geist, den man an den Schulen fördern wolle.

Kulturminister Andy Burnham werde in Kürze das Budget für den Schulsport deutlich aufstocken. Man plane unter anderem, den Sportunterricht von zwei auf fünf Stunden wöchentlich zu erweitern und die Zusammenarbeit der Schulen mit den Sportzentren vor Ort zu verbessern, um neue Disziplinen wie Radfahren, Kanu und Boxen anzubieten. Auch sollen Tausende Sportlehrer zusätzlich ausgebildet und eingesetzt werden.

"Selbst in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind wir bereit, dafür mehr Geld aufzuwenden. Auf diese Weise werden wir die Fitneß verbessern und etwas gegen das Übergewicht unternehmen." Olympische Spiele könnten die Menschen inspirieren, das Rauchen aufzugeben und auf ihr Gewicht zu achten, schwärmte der Premier.

"2012 wird eine Generation von Kindern bereitstehen, deren Vorbilder die Helden von Peking sind. Wir haben 19 Goldmedaillen gewonnen, und nun bietet sich die große Chance, auf diesem Weg weiter voranzuschreiten!"

3. September 2008