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MELDUNG/1220: Adonis Stevenson führt das Halbschwergewicht an (SB)




Der Kanadier nimmt zwei andere Weltmeister ins Visier

Der Kanadier Adonis Stevenson ist WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht und hat sich dank seiner erfolgreichen ersten Titelverteidigung gegen den früheren Champion Tavoris Cloud als weltbester Vertreter seiner Gewichtsklasse etabliert. Stevenson, der 22 Kämpfe gewonnen, einen verloren und 19 Gegner vorzeitig besiegt hat, galt zuvor als Boxer mit enormer Schlagwirkung, jedoch ohne herausragende technische oder taktische Qualitäten. Beides stellte er im Duell mit Cloud unter Beweis, den er sowohl ausboxte, als auch mit zahlreichen schweren Treffern derart malträtierte, daß der Herausforderer nach der siebten Runde aus dem Kampf genommen wurde.

Mit dem Titelgewinn durch einen frühen Sieg über den hoch gehandelten Chad Dawson und der Lektion für Tavoris Cloud hat Stevenson zwei seiner schärfsten Rivalen in die Schranken gewiesen. Sein Promoter Yvon Michel würde im nächsten Schritt am liebsten einen Vereinigungskampf gegen IBF-Weltmeister Bernard Hopkins austragen, der seinen Titel am 26. Oktober gegen den Pflichtherausforderer Karo Murat aus Berlin verteidigt. Sollte sich der favorisierte 48jährige US-Amerikaner durchsetzen, stünde einem Duell mit Stevenson noch das leidige Problem im Wege, daß Hopkins für die Golden Boy Promotions in den Ring steigt und deshalb auf Showtime zu sehen ist, der Kanadier Stevenson hingegen mit dem konkurrierenden Sender HBO assoziiert ist.

Eine andere und nicht weniger attraktive Option wäre ein Kampf gegen den amtierenden WBO-Weltmeister Sergej Kovalew, für den sich HBO stark macht. Der ungeschlagene Kovalew hat 22 Siege sowie ein Unentschieden vorzuweisen und dürfte Stevenson an Schlagwirkung ebenbürtig sein. Sollte es zu keiner Titelvereinigung kommen, die Vorrang vor allen anderen Optionen hätte, müßte Stevenson in den sauren Apfel beißen und seine anstehende Pflichtverteidigung gegen den Briten Tony Bellew absolvieren. Auch das könnte ein recht attraktiver Kampf werden, der freilich in finanzieller Hinsicht weiter unter den zuvor genannten Möglichkeiten angesiedelt wäre.[1]

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Amir Khans Team weist kursierende Spekulationen zurück

In sportlicher Hinsicht ist Amir Khan kein Gegner, der sich Floyd Mayweather jun. als herausragender Gegner aufdrängen würde. Der ehemalige Weltmeister im Halbweltergewicht ist jedoch in England nach wie vor ausgesprochen populär und bringt die britischen Boxfans mit. Deshalb bahnen die Golden Boy Promotions, bei denen Khan unter Vertrag steht, ein Duell mit dem US-amerikanischen Superstar im kommenden Jahr an.

Nun hat das Team Amir Khans kursierende Berichte britischer Medien dementiert, wonach ein Kampf am 3. Mai gegen Mayweather bereits beschlossene Sache sei und man deshalb den geplanten Kampf am 7. Dezember gegen Devon Alexander abgesagt habe. Amir Khan bereite sich im Trainingslager in San Francisco darauf vor, im Dezember gegen Alexander zu kämpfen, sofern es zu einer Einigung in den Verhandlungen kommt, versichert sein Team. Dem Vernehmen nach ist der Austragungsort das größte Problem, wobei bislang Las Vegas, Dubai und New York im Gespräch waren. Sollten sich die beiden Parteien nicht einigen, wird Devon Alexander aller Voraussicht nach am selben Termin gegen Zab Judah boxen.[2]

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James DeGale arbeitet sich an die Weltspitze heran

Das Supermittelgewicht gehört seit einigen Jahren zu dem am stärksten besetzten Gewichtsklassen. An der Spitze steht nach wie vor der Kalifornier Andre Ward, dicht gefolgt von dem Briten Carl Froch. Hinzu kommen weitere hochklassige Akteure wie der Däne Mikkel Kessler und der in Kanada leben Rumäne Lucian Bute, nicht zu vergessen Thomas Oosthuizen aus Südafrika und George Groves aus England sowie aus deutscher Sicht natürlich Robert Stieglitz und Arthur Abraham.

James DeGale, der als Silberchampion des WBC Pflichtherausforderer bei diesem Verband ist, bestreitet am 16. November bereits seinen dritten Kampf in diesem Jahr. Der 27jährige Brite tritt in der Glow Arena im Londoner Vorort Dartford an, was schon für sich genommen zeigt, daß er noch nicht zur Weltspitze gehört. Mit 16 gewonnenen Kämpfen und einer Niederlage hat es der Olympiasieger von 2008 indessen schon sehr weit gebracht und stuft sich selbst unten den zehn besten Boxern seiner Gewichtsklasse ein. Sein besonderes Interesse gilt natürlich dem Kampf zwischen seinen Landsleuten Carl Froch und George Groves am 23. November, dessen Sieger sein nächster Gegner sein könnte.[3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/stevensons-promoter-will-hopkins-hbo-kovalev-29235

[2] http://www.boxen.de/news/kampf-gegen-mayweather-dementi-von-team-khan-29293

[3] http://www.boxen.de/news/degale-verteidigt-wbc-silver-titel-am-16-november-im-glow-29320

5. Oktober 2013