Vanes Martirosian unterliegt im Kampf um vakanten WBO-Titel

Demetrius Andrade ist neuer Champion der WBO im Halbmittelgewicht. Der 25 Jahre alte ehemalige Amateurweltmeister aus den USA sicherte sich den vakanten Titel durch einen knappen Punktsieg über Vanes Martirosian. Zum Auftakt dominierte der US-Amerikaner das Geschehen im Ring, bis er plötzlich bei einem Schlagabtausch nach einem linken Haken seines Gegners zum ersten Mal in seiner Karriere zu Boden gehen mußte. Da Martirosian nicht entschlossen nachsetzte und statt dessen auf eine weitere Konterchance aus war, erholte sich Andrade wieder und war fortan auf der Hut, dank seiner Schnelligkeit der Gefahr aus dem Weg zu gehen.

Wenngleich Martirosian versuchte, in den folgenden Runden seinem Gegner zu Leibe zu rücken, schlug der US-Amerikaner in höherer Frequenz und punktete mit seinem Jab aus der Distanz. Im sechsten Durchgang erzielte Andrade mit einem rechten Haken erstmals deutliche Schlagwirkung und setzte mit weiteren Treffern nach, die das linke Auge seines Gegners zuschwellen ließen. Danach fand Martirosian besser in den Kampf und konnte die siebte und achte Runde ausgeglichener gestalten. Vom neunten Durchgang an schlug er jedoch zu wenig und gab Andrade damit Gelegenheit, seine technischen Vorteile auszuspielen. Da Martirosian auch in den verbliebenen Runden nichts riskierte, schien sich ein klarer Punktsieg des US-Amerikaners abzuzeichnen.

Zum allgemeinen Erstaunen hatte der relativ unerfahrene Punktrichter Javier Alvarez den Kampf jedoch 115:112 für Martirosian gewertet. Da Andrade auf den anderen beiden Punktezetteln mit 114:113 und 117:110 in Front lag, war an seinem verdienten Erfolg aber nicht zu rütteln. So blieb er auch in seinem 20. Profikampf ungeschlagen und krönte sich zum neuen WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht, während für den erstmals geschlagenen Martirosian nun 33 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen.[1]

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Mikey Garcia nun auch Champion im Superfedergewicht

Der gegenwärtig im Superfedergewicht boxende 25jährige US-Amerikaner Mikey Garcia ist Weltmeister in der zweiten Gewichtsklasse geworden und hat sich damit für einen Platz unter den zehn weltbesten Akteuren aller Limits empfohlen. Garcia, der bei Top Rank unter Vertrag steht und in 33 Profikämpfen ungeschlagen ist, entthronte durch einen vorzeitigen Sieg den Puertoricaner Roman Martinez als Champion der WBO.

Martinez, dessen Stärke eigentlich Angriffe zum Körper in der Halbdistanz und dicht am Gegner sind, setzte offenbar gegen den etwas kleineren Garcia auf eine andere Taktik. Er versuchte, seine Reichweitenvorteile auszuspielen und aus der Distanz zu punkten. Diese Rechnung schien aufzugehen, als der Herausforderer in der zweiten Runde näher heranrückte und dabei von einem rechten Konter überrascht wurde, der ihn auf die Bretter schickte. Garcia, dem das zuvor in seiner gesamten Karriere nur ein einziges Mal passiert war, setzte jedoch alles daran, das Heft wieder in die Hand zu nehmen. So gelang es ihm im vierten Durchgang, mehrfach mit seinem linken Haken und der rechten Geraden Treffer anzubringen.

Obgleich der Puertoricaner aus der Distanz kaum zum Zuge kam, kehrte er nicht zu seiner vertrauten Kampfesweise zurück und hielt weiter Abstand. Auf diese Weise vermied er zwar zunächst schwere Treffer, geriet aber auf den Punktezetteln immer deutlicher in Rückstand. Garcia gab nach wie vor den Ton an und brachte den Titelverteidiger in der sechsten und siebten Runde so sehr in Bedrängnis, daß Martinez sichtlich angeschlagen war und sich nur dank seiner Nehmerqualitäten behaupten konnte. Sein Widerstand erlahmte im achten Durchgang, als ihn eine Rechte Garcias in die Seile schickte, wo er von einem Leberhaken getroffen zu Boden ging und sich vor Schmerzen krümmte. Da er den Kampf nicht mehr fortsetzen konnte, wurde er vom Ringrichter ausgezählt.

Wie Mikey Garcia im Interview mit dem Sender HBO berichtete, habe ihn Martinez in der zweiten Runde mit einem guten Schlag erwischt, wie das im Boxen eben passieren könne. Er habe mit energischeren Angriffen des Titelverteidigers gerechnet, der jedoch augenscheinlich eine andere Strategie verfolgte. In der kampfentscheidenden Situation habe er gesehen, daß Martinez angeschlagen war, und deshalb sofort mit einer Linken zum Körper nachgesetzt. Nach diesem Erfolg sei er bereit für einen Kampf gegen Yuriorkis Gamboa im Leichtgewicht, zumal dieses Duell schon seit einiger Zeit diskutiert werde.[2]