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MELDUNG/1349: Für Titelaspiranten ist Geduld eine Tugend (SB)




Pawel Kolodziej gibt die Hoffnung nicht auf

Nach der zweiten krankheitsbedingten Absage des IBF-Weltmeisters im Cruisergewicht, Yoan Pablo Hernandez, zeigt sich der polnische Herausforderer Pawel Kolodziej verständlicherweise enttäuscht. Er habe sich intensiv vorbereitet und in ausgezeichnete Form gebracht. Nun hoffe er natürlich sehr, daß diese harte Arbeit nicht ganz umsonst war und der Titelkampf wenigstens zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird. Der in 33 Kämpfen ungeschlagene Pole wird an Nummer zwei der IBF-Rangliste geführt.

Anstelle des gebürtigen Kubaners bestreitet WBO-Weltmeister Marco Huck am 29. März den Hauptkampf im Berliner Velodrom. Laut Kolodziejs Promoter Andrzej Wasilewski habe man Sauerland angeboten, gegen Huck anzutreten, doch sei dies abgelehnt worden. Da das Austragungsrecht bei Sauerland Event liege, habe man keinen Einfluß darauf, ob und wann der Kampf gegen Hernandez nachgeholt wird. Wenn erst einmal die Fußballweltmeisterschaft beginne und kein Termin im Fernsehen mehr frei sei, müsse man wohl damit rechnen, frühestens im Herbst zum Zuge zu kommen. [1]

Wie unterdessen bekanntgegeben wurde, verteidigt Marco Huck seinen Titel gegen Mirko Larghetti. Der 31jährige Italiener ist in 20 Kämpfen ungeschlagen, amtierender Landesmeister und seit November 2013 EU-Champion. Er werde den Gürtel nach Italien holen, versichert der Herausforderer aus Frontino. Huck, der seinen Titel am 25. Januar in Stuttgart erfolgreich gegen Firat Arslan verteidigt hat, muß sich auf einen Kontrahenten einstellen, den er nicht unterschätzen darf. Der Weltmeister sieht darin eigenen Angaben zufolge kein Problem. Als Champion dürfe er keinen Gegner scheuen und so bereite er sich mit seinem Trainer Ulli Wegner gewissenhaft in Kienbaum vor. Larghetti solle mit seiner lupenreinen Bilanz nur kommen und sich in Berlin die erste Niederlage seiner Karriere abholen.

Für Marco Huck geht es neben dem Sieg über den Italiener auch um einen Meilenstein in seiner Laufbahn. Sollte er seinen Titel zum 13. Mal erfolgreich verteidigen, würde er den Rekord des Briten Johnny Nelson einstellen, der von 1999 bis 2006 WBO-Weltmeister war. [2]

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WBO sperrt britischen Punktrichter Paul Thomas

Beim Sieg Arthur Abrahams über Robert Stieglitz sorgte die Wertung des britischen Punktrichters Paul Thomas für Unmut, der den Berliner mit fünf Runden in Führung gesehen hatte. Weil dem Herausforderer in der letzten Runde ein Niederschlag gelang, war ein knapper Vorsprung vertretbar. Ansonsten verlief der Kampf jedoch ausgeglichen, da Stieglitz aktiver zu Werke ging, Abraham aber die gefährlicheren Treffer ins Ziel brachte.

In Reaktion auf die heftige Kontroverse um das Urteil von Magdeburg, mit dem Robert Stieglitz und das SES-Team natürlich überhaupt nicht einverstanden waren, will der Verband WBO nun durchgreifen und Thomas, der in der Vergangenheit bereits einige umstrittene Urteile abgegeben hat, für die Dauer von sechs Monaten sperren. Eine Untersuchung wird es jedoch nicht geben, womit die Wertung des Titelkampfs Bestand hat. Arthur Abraham ist damit definitiv neuer WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht. Wohl um die Wogen zu glätten, will die WBO dem entthronten Robert Stieglitz eine gute Position in der Rangliste zuerkennen, so daß er relativ schnell wieder Pflichtherausforderer werden könnte. Sollte es dazu kommen und der Berliner dann noch Weltmeister sein, stünde wohl ein viertes Duell der beiden Dauerrivalen an. [3]

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Kampf zwischen Chavez und Vera bescherte HBO eine gute Quote

Der US-amerikanische Sender HBO hat mit der Übertragung des Rückkampfs zwischen Julio Cesar Chavez jun. und Brian Vera am vergangenen Wochenende in San Antonio bislang beste Quote dieses Jahres erzielt. Durchschnittlich 1,39 Millionen Abonnenten verfolgten das turbulente Duell am Fernsehgerät und sahen, wie der Mexikaner nach dem umstrittenen Urteil im ersten Kampf diesmal für klare Verhältnisse sorgte.

Der erste Kampf zwischen Chavez und Vera hatte mit 1,416 Millionen Zuschauern sogar noch eine höhere Quote erzielt, die das zweitbeste Ergebnis des Senders im vergangenen Jahr darstellte. Das Rennen machte 2013 ein Duell zwischen Miguel Cotto und Delvin Rodriguez, das von 1,555 Millionen Zuschauern gesehen wurde. Auf dem dritten Platz rangierte der Kampf Gennadi Golowkins gegen Curtis Stevens mit 1,41 Millionen Zuschauern. Bei HBO trägt man sich mit dem Gedanken, die beiden Quotenbringer Chavez und Golowkin noch in diesem Jahr gegeneinander antreten lassen. [4]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen-heute.de/artikel/5569-polnischer-promoter-wasilewskihernandez-vs-kolodziej-vermutlich-nicht-vor-herbst.html

[2] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/huck-boxt-larghetti/23.html

[3] http://www.boxen-heute.de/artikel/5566-zu-eindeutiges-urteil-fuer-abrahamwbo-sperrt-punktrichter-thomas.html

[4] http://www.boxen-heute.de/artikel/5568-gute-quote-fuer-chavez139-millionen-verfolgen-rueckkampf-gegen-vera-auf-hbo.html

6. März 2014