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BERICHT/415: Dr. Schormann beginnt an der Pekinger Sport-Hochschule (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Dr. Schormann startet im April Dozententätigkeit an der Pekinger Sport-Hochschule

Vorlesungen und Seminare: China öffnet sich für den sportwissenschaftlichen Diskurs


Das Reich der Mitte öffnet sich für den sportwissenschaftlichen Diskurs. Der Präsident des Internationalen Verbandes für Modernen Fünfkampf (UIPM), Dr. Klaus Schormann, wird ab April in der Olympiastadt Peking eine Serie von Vorlesungen über die olympische Bewegung halten sowie universitäre Seminare zu Fragen des Olympismus veranstalten. "Ich will gern mein Wissen an junge chinesische Studenten weitergeben", unterstrich der 61 Jahre alte Pädagoge aus Roßdorf-Gundernhausen. Bereits am 18. Januar hatte er in einem Gespräch mit Prof. Yang Hua, Präsident der Sport-Universität von Peking, die Vereinbarung über die Dozententätigkeit fixiert.

"Ethik und Moral werden weltweit in den Kulturen unterschiedlich bewertet", beschreibt der international renommierte Sportfunktionär, der als Mitglied der IOC-Kulturkommission und als Vorsitzender der Adhoc-Gruppe zur Vorbereitung der Jugend-Olympischen Spiele momentan besonders aktiv ist. "Die europäische Wertegemeinschaft versteht es nicht, wie die universellen Werte des Abendlandes, geprägt durch Christentum, Reformation und Aufklärung, fundamental in anderen Kulturkreisen umgesetzt werden können." Gerade vor den Olympischen Spielen in Peking könne man mit einer westlichen "blame and shame"-Politik wenig erreichen, vielmehr sei das interkulturelle Gespräch wichtig, um Pfade der Erneuerung gehen zu können - darin ist sich Dr. Schormann mit der SPD-Politikerin Prof. Herta Däubler-Gmelin, Vorsitzende des Bundestags-Menschenrechtsausschusses, einig.

Nach langjährigen Kontakten als internationaler Sportführer und als Koordinator der hessischen Landesregierung zieht der Hesse diese deutsch-chinesische wissenschaftliche Bilanz: Mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Mainz gebe es schon enge Beziehungsfelder, jetzt sollen die Dialogkontakte zwischen den Universitäten Frankfurt, Darmstadt und Gießen in Form von "Partnerschaften" aufgebaut werden. Dabei solle die Research-Foschung um den Begründer der modernen olympischen Bewegung, Pierre de Coubertin, fest verankert werden.

Im Umfeld der ANOC-Generalversammlung vom 7. bis 9. April wird Dr. Schormann seine ersten Vorträge halten. Die Themenschwerpunkte: die olympische Idee, Bewegungskultur und Spiele, olympische Erziehung, Sport und Gesellschaft, Gigantismus, Olympia als Katalysator für das Gastgeberland, das Projekt Jugend-Olympische Spiele. Seminararbeiten zu Sport und Marketing, Medien, Tourismus, Ethik und Integration durch Sport sind geplant. "Das sportwissenschaftliche Institut ist eine riesengroße Einrichtung", beschreibt der Südhesse das Umfeld. "Die Trainingswissenschaften halten die modernsten Einrichtungen vor."

Dr. Schormann: "China will sich öffnen. Was sehr wenige hierzulande wissen: Chinesische Wissenschaftler sind der Coubertin-Forschung eng verbunden. Seit über 50 Jahren beschäftigen sie sich mit den Fragestellungen der olympischen Bewegung. Es ist eine Chance, wenn ein Deutscher mit chinesischen Studenten und Wissenschaftlern eng zusammenarbeiten kann. Ich möchte aus der Praxis eines internationalen Präsidenten vortragen und dabei für unseren Sport und die Coubertin-Bewegung etwas leisten."


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 6, 5. Februar 2008, DOKUMENTATION IV, Seite 20
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2008