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BERICHT/537: "Eliteschulen des Sports" im Aufwind (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 42 / 14. Oktober 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

"Eliteschulen des Sports" im Aufwind
Reigen von 39 "Tagen der offenen Tür" beginnt im Schwarzwald

Von Andreas Müller


(DOSB PRESSE) Die derzeit 39 "Eliteschulen des Sports" sollen weiter aufgewertet werden und künftig nicht nur im deutschen Sportsystem mehr Beachtung finden. Diese Marschrichtung hat der entsprechende Arbeitskreis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bei seiner jüngsten Tagung am 8. Oktober festgelegt und dafür ein umfassendes Maßnahmepaket erörtert. Das Prädikat "Eliteschule des Sports" setzt Standards voraus, die derzeit aktualisiert werden. Der überarbeitete Katalog soll als Vorlage für die nächste Evaluierungsrunde dienen, die laut DOSB-Vizepräsident Leistungssport Eberhard Gienger, dem Vorsitzenden des "Arbeitskreises Eliteschulen", im kommenden Jahr ansteht. Erstmals erfolgte die Zertifizierung nach bundesweit einheitlich strengen Kriterien vor vier Jahren.

Der seinerzeit gestarteten Qualitätsoffensive lag nicht zuletzt die Forderung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) zugrunde, dass "dort, wo Elite draufsteht, auch Elite drin sein müsse". Kontinuierlich unterstützt der DSGV seit elf Jahren die Eliteschulen des Sports als bislang einziger nichtstaatlicher Förderer. Die zentralen Förderbeträge sind zweckgebunden und werden für konkrete Maßnahmen der schulischen und sportlichen Bedingungen an den Schulen eingesetzt. Materielle wie ideelle Leistungen der Sparkassen vor Ort in den Regionalteams, den Schulen und Olympiastützpunkten ergänzen das Engagement. Durch dieses Engagement werden die Schulen ganz konkret unterstützt, zum Beispiel durch die Anschaffung von Trainingsgeräten, die Sanierung von Trainingsräumen oder den Kauf von Laptops für das Lernen im Trainingslager.

"Unsere Partnerschaft ist auch weiterhin langfristig angelegt", versichert Irene Thomas, beim DSGV für das Thema Olympia und Eliteschulen zuständig. Seit Beginn des Jahres 2008 ist dieses Engagement ein Baustein der neuen Olympiapartnerschaft der Sparkassen-Finanzgruppe mit dem DOSB. Eines der Ziele sei es, künftig noch stärker für Synergie-Effekte im Verbund der Spezialschulen zu sorgen und durch gezielte Förderung von Sonderprojekten positive Beispiele zu unterstützen und auf andere Schulen zu übertragen. Das könne für trainingswissenschaftliche Prozesse ebenso gelten wie in Bezug auf die sportspezifische Ernährung.

Über diese inhaltliche Ebene hinaus soll das Eliteschul-Modell in künftig noch bekannter gemacht werden. Zu diesem Zweck wird es reihum an den 39 Standorten einen Reigen von "Tagen der offenen Tür" geben. Der Auftakt für die Veranstaltungsserie, die beispielsweise auch dazu dient, die Eltern der jungen Sportler stärker mit dem Profil solcher Spezialschulen bekannt zu machen, erfolgt am 15. November in Furtwangen im Schwarzwald. Zu den Bemühungen um mehr Information und größere Transparenz passt, dass auch schon einem gemeinsamen Internetportal für sämtliche Sportschulen gearbeitet wird.

Derzeit existieren bundesweit insgesamt 39 dieser Spezialschulen mit unterschiedlichen Schwerpunktsportarten für die Elite des Nachwuchssports, die mit rund einhundert anderen Schulen kooperieren. Bereits in naher Zukunft soll eine weitere Eliteschule in Oberstdorf "ans Netz gehen", für die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Ski-Verband (DSV) ein tragfähiges Konzept erarbeitet wurde. Rund 480 Diplom- und A-Lizenztrainer, darunter 75 Bundestrainer, sorgen für eine möglichst optimale Betreuung von derzeit insgesamt rund 11.200 Sportschülern. Von ihnen leben etwa 1.700 im Internat. Rund 4.000 von ihnen gehören dem D-Kader ihres Verbandes an, etwa 700 dem D/C-Kader, 500 besitzen den C-Kader-Status.

Während die tiefgründige Analyse zum Abschneiden der Eliteschüler in Peking noch aussteht, wurde vor zwei Jahren der Wert dieses Verbundsystems von Schule, Internat und Verein beziehungsweise Verband bereits in Bezug auf den Wintersport eindrucksvoll bestätigt. 2006 waren rund 75 Prozent der deutschen Medaillengewinner gegenwärtige oder ehemalige Eliteschüler. Sie stellten rund die Hälfte der deutschen Olympioniken in Turin. In Peking gingen insgesamt 120 ehemalige und acht aktuelle Eliteschüler an den Start und gewannen insgesamt 31 Medaillen.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 42 / 14. Oktober 2008, S. 13
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2008