Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → FAKTEN

BERICHT/642: "Aktionsbündnis ProBad" in Berlin gegründet (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 16 / 20. April 2010
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

"Aktionsbündnis ProBad" in Berlin gegründet


(DOSB PRESSE) Am Dienstag voriger Woche ist in Berlin das "Aktionsbündnis ProBad" gegründet worden. Die Begründer der bundesweiten Initiative, Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes, Klaus Wilkens, Präsident der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft, Fritz Schramma, Präsident der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister, und Günter Quast, Präsident der Internationalen Akademie für Bäder-, Sport- und Freizeitbauten, unterschrieben in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens die Gründungsurkunde.

ProBad bündelt die unterschiedlichsten Interessensvertreter, die sich zusammengefunden haben, um deutlich zu machen, dass das Kulturgut Schwimmbad eine erhaltens- und förderungswürdige Einrichtung in unserer Gesellschaft darstellt. Schwimmbäder jeder Couleur sind nicht zuletzt die Grundlage für die Schwimmfähigkeit unserer Gesellschaft.

Die Themenvielfalt, der sich dieses Bündnis verschrieben hat, fasste der Initiator und Sprecher des Aktionsbündnisses, Andreas Felchle (Vizepräsident des Deutschen Schwimm-Verbandes), unter folgenden Überschriften zusammen:

Das Bad als soziokulturelle Einrichtung für den Gesundheits-, Senioren-, Leistungssport
Bürgernahe Bäder für Schule und Bevölkerung
"Public Value Award" für öffentliche Badbetreiber
Beiträge der öffentlichen Bäder zur Haushaltskonsolidierung
Neubau und Sanierung von Bädern und Badeanlagen
Initiativen zur weiteren Qualifizierung der Mitarbeiter öffentlicher Bäder.

Der Gründungsakt war der erste Schritt auf dem Weg zu gemeinsamen Bestrebungen, den Erhalt und die Weiterentwicklung von Schwimmanlagen zu fördern, um öffentliche Bäder wirtschaftlich zu stärken. Das Aktionsbündnis fordert den nötigen politischen Willen des Bundes, der Länder und Kommunen ein, in Hallen- und Freibädern als wesentliche Freizeitsporteinrichtungen für die gesamte Bevölkerung zu investieren, um diese neu und auszubauen. Siehe auch Text der Gründungsurkunde auf Seite 16.

Weitere Informationen unter
www.dsv.de


*


"Aktionsbündnis ProBad"

Am 13. April 2010 hat sich in Berlin die bundesweite Initiative "Aktionsbündnis ProBad" gegründet (siehe Seite 8). Die Gründungsurkunde hat den folgenden Wortlaut (Auszüge):

"Öffentliche Schwimmbäder sind seit der Antike europäisches Kulturgut und machen das Sport- und Freizeitangebot einer kommunalen Infrastruktur erst attraktiv. Hauptsächlich in öffentlichen Schwimmbädern erlernt jede nachwachsende Generation die Sport- und Überlebenstechniken des Schwimmens. Schwimmbäder werden von privaten Besuchern aller Altersgruppen und aller sozialen Schichten mit oder ohne Behinderung genauso wie von Schulen, Schwimmvereinen und Lebensrettungsorganisationen genutzt. Neben dem klassischen individuellen "Bahnenschwimmen" finden dort Schwimmlernen, Gesundheitssport, Prävention und Rehabilitation, sportorientiertes Schwimmtraining, Tauchsport, Kind-Eltern-Schwimmen, Seniorenschwimmen und Rettungsschwimmerausbildungen statt. Das Schwimmbad bietet (...) aber auch Entspannung, Wohlbefinden und Lebensfreude (...).

Die rund 6.700 öffentlichen Hallen- und Freibäder in Deutschland bieten nach wie vor die Gewähr dafür, dass Bürger im Rahmen der Daseinsfürsorge und dabei nicht zuletzt unter dem Aspekt des Faktors "Gesundheit" flächendeckend die Angebote öffentlicher Schwimmbäder zu sozialverträglichen Preisen nutzen können. Mehrere Millionen Menschen erfahren in Schwimm- und Sportvereinen, Wasserrettungsorganisationen und vielfältigen sonstigen Einrichtungen Kommunikation und soziales Verhalten, erlernen fairen Vergleich im Wettkampfsport und können so auch zu Vorbildern werden: als Spitzensportler für Leistungsbereitschaft und Konsequenz; als Breitensportler für gesundheitsbewusstes Leben und als Vereinsmitglieder für bürgerschaftliches Engagement in einer demokratischen Gesellschaft.

Allerdings sind viele öffentliche Bäder sanierungsbedürftig und/oder entsprechen nicht den (...) Anforderungen (...). Die für die Integration wichtigen Stadtteil- und Freibäder werden zum Gegenstand von Schließungsdiskussionen. Aktuellen Studien zufolge nimmt die Schwimmfähigkeit der nachwachsenden Generation kontinuierlich ab. Deutschland braucht deshalb gerade in Zeiten wirtschaftlicher Anspannung und soziokultureller Herausforderungen besondere Impulse für den sinnvollen Erhalt und die Weiterentwicklung des Angebotes an öffentlichen Bädern. Die Begründer der Bundesweiten Initiative "Aktionsbündnis ProBad" (...) wollen gemeinsam und mit den hinter ihnen stehenden Mitgliedern und Mitgliedsorganisationen diese Erhaltung und Weiterentwicklung fördern und Beiträge leisten, um die öffentlichen Bäder auch wirtschaftlich zu stärken und die dazu nötigen Strukturen und Prozesse zu fördern. Wir fordern (...) den nötigen politischen Willen auf allen Ebenen - Bund, Länder und Kommunen - ein, in Hallen- und Freibäder als wesentliche Freizeitsporteinrichtungen für die gesamte Bevölkerung, zu investieren, um diese neu- und auszubauen, zu sanieren und zu unterhalten!

Gemeinsam muss es gelingen, den Bestand an Hallen- und Freibädern in Deutschland zukunftsfähig zu machen und damit für möglichst viele Menschen Gesundheit zu fördern, das "Schwimmenkönnen" als essentielle Kulturfähigkeit zu sichern und letztendlich einen Beitrag zur Erhaltung des sozialen Friedens zu leisten. Dafür setzt sich das "Aktionsbündnis ProBad" ein!"


*


Quelle:
DOSB-Presse Nr. 16 / 20. April 2010, S. 8 und 16
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Tel. 069/67 00-255
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2010