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BUCHTIP/145: Anti-Doping-Handbuch in zwei Bänden erschienen (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Anti-Doping-Handbuch in zwei Bänden erschienen


Viele mögen dieses Handbuch für längst überfällig halten ... als überflüssig wird es vermutlich niemand ansehen, dazu ist die Doping-Problematik viel zu allgegenwärtig im Sport. Insofern verdient allein die Tatsache, dass es nun "Das Anti-Doping-Handbuch" gibt, Würdigung und Anerkennung - zumal es sich gleich um zwei Bände handelt, die die beiden schon seit geraumer Zeit von Amts wegen gegen Doping kämpfenden Herausgeber vorgelegt haben: Rüdiger Nickel (Hanau) war u. a. erster Anti- Doping-Beauftragter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und ist im Hauptberuf Jurist. Theo Rous (Alpen bei Duisburg) war ebenfalls u. a. langjähriger Anti-Doping-Beauftragter im DLV, ist dessen Ehrenpräsident und inzwischen pensionierter Studiendirektor.

Was steht in den beiden Anti-Doping-Handbüchern? Band eins widmet sich gemäß Untertitel den "Grundlagen", und zwar zunächst in insgesamt 15 eigenständigen Beiträgen, mit denen die Doping-Problematik aus je unterschiedlichen Blickwinkeln aufbereitet wird. Da schreibt beispielsweise der Sportpädagoge Prof. Dr. Eckhard Meinberg (Köln) über "Ethik des Wettkampf- und Leistungssports: Das Beispiel Doping", da gibt der Sportsoziologe Prof. Dr. Helmut Digel (Tübingen) einen Überblick über "Dopingbekämpfung im internationalen Vergleich", da beschreibt der Sportjournalist Hans-Joachim Waldbröl (Frankfurter Allgemeine Zeitung) "Leistung und Doping im Sport und in der Gesellschaft", und da widmet sich die Juristin Dr. Anne Jakob (Darmstadt) speziell dem Bereich "Nahrungsergänzungsmittel".

Es folgen im gleichen Band dann die "Regelwerke der nationalen und internationalen Dopingagenturen" im jeweiligen Wortlaut: WADA und NADA führen diesen Teil an, mit den Stauten aus der Schweiz ("Swiss Olympic") und aus Österreich (Österreichisches Anti-Doping-Comités) klingt der Band aus. Das zweite, mit nur gut 200 Seiten etwas dünnere Handbuch besteht aus insgesamt vier großen Themen, bevor nützliche Anti-Doping-Links und Adressen (z.B. zur Dopingbekämpfung, zu Medikamentenfragen) den Band beschließen: Der Teil I. ("Substanzen - Medikamente") enthält auch Listen erlaubter Wirkstoffe für Ärzte und Apotheker sowie Hinweise, was ein Athlet im Krankheitsfall zu tun hat. Der Teil II. widmet sich ganz den "Dopingkontrollen" (z.B. Rechte und Pflichten eines Athleten, Doping bei Pferden). Im Teil III. geht es um "Ausnahmegenehmigungen" und in Teil IV. schließlich um die "Verfolgung von Dopingverstößen" (z.B. Sportgerichtsbarkeit).

Schon im Vorwort von Dr. Peter Busse, dem früheren Vorsitzenden des Vorstandes der Nationalen Anti-Doping-Agentur Deutschland (NADA), wird der bisher fehlende "zusammenfassende Überblick der unterschiedlichen Aspekte des Dopings und des Kampfes gegen diese Geißel des Sports" angemahnt. Diese- Lücke wollen nun die beiden Bände schließen, um letztlich "den Kampf gegen Doping und Leistungsmanipulation zu optimieren", wie es die beiden Herausgeber in ihrer Einleitung selbst formulieren. Ob es mit Hilfe der Bände gelingt, den Kampf gegen Doping jemals zu einem "guten" Ende zu bringen? Zu wünschen wäre es ...

Rüdiger Nickel & Theo Rous (Hrsg.):
Das Anti-Doping-Handbuch. Band 1, Grundlagen.
Band 2, Dokumente - Regeln - Materialien 2007.
Aachen 2007: Meyer & Meyer.
384 S. und 220 S.; 29,95 und 19,95 Euro.
(Beide Bände zusammen sind für 44,95 Euro erhältlich).


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 10 vom 6. März 2007, BÜCHER, Seite 49
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2007