DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
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Sportwissenschaftliche Geschlechterforschung
Das Spannungsfeld von Theorie, Politik und Praxis
Sportwissenschaftliche Geschlechterforschung steht seit jeher in einem engen Wechselverhältnis zur sportbezogenen Frauen- und Gleichstellungspolitik sowie zur Sportpraxis in Schule und Sportverein. Dieses Spannungsverhältnis hat sich gleichwohl in den vergangenen Jahrzehnten verändert: die Institutionalisierung der Geschlechterforschung im sportwissenschaftlichen Kontext dokumentiert die erreichte Eigenständigkeit dieses Wissenschaftsbereichs, die Einführung von Gender Mainstreaming in den organisierten Sport fordert zudem neue Fragestellungen heraus. Die Kommission Geschlechterforschung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft hat sich vor diesem Hintergrund im Rahmen ihrer Jahrestagung 2006 folgenden Fragestellungen gewidmet:
o Welche forschungsstrategischen Herausforderungen kristallisieren sich für die Theorieentwicklung und methodischen Zugänge im Sinne einer geschlechtssensiblen Forschung für die Zukunft heraus, die sowohl grundlagentheoretische als auch anwendungsbezogene Erkenntnisse bringen soll?
o Inwiefern hat die sportwissenschaftliche Geschlechterforschung Zugänge zur Geschlechterthematik für die Sportpraxis in Schulen und Vereinen geschaffen und welche Entwicklungsperspektiven sind erkennbar?
o Welche Herausforderungen ergeben sich für die sportwissenschaftliche Geschlechterforschung durch die sich weiterentwickelnde Geschlechterpolitik (im Sport) vor allem vor dem Hintergrund der Einführung von "Gender Mainstreaming"
o Welche Kommunikationsstrategien erscheinen Erfolg versprechend, um die unterschiedlichen Logiken der Systeme (Sport-)Wissenschaft, (Sport-)Politik und (Sport-)Praxis in einem gleichberechtigten Dialog zusammenzubringen und Abhängigkeitsverhältnisse auszutarieren?
Die Veröffentlichung dokumentiert die verschiedenen Beiträge im Rahmen der Jahrestagung der dvs-Kommission Geschlechterforschung vom 9. - 11.11.2006 an der Deutschen Sporthochschule Köln. Diese sind in den Kapiteln Konstruktion von Geschlecht und Körperpraxen, Schule, Lernen und Geschlecht, Relevanz von Geschlecht im Kontext des Leistungssports und Geschlechterungleichheit im Fokus - Ansätze aus Praxis und Politik thematisch gebündelt.
Autorinnen sind u.a.: Ingrid Bähr, Christoph Bertling, Andreas Bund, Claudia Combrink, Rosa Diketmüller, Nina Feltz, Petra Gieß-Stüber, Elke Gramespacher, Ilse Hartmann-Tews, Reinhild Kemper, Marie-Luise Klein, Claudia Kugelmann, Svenja Mintert, Marion Müller, Bettina Rulofs, Dorota Sahle, Daniela Schaaf, Martin K. Schweer, Gabriele Sobiech, Heike Tiemann, Ulrike Tischer, Carina Treu, Yvonne Weigelt-Schlesinger, Angelika Wetterer.
Sportwissenschaftliche Geschlechterforschung im
Spannungsfeld von Theorie, Politik und Praxis:
Neuerscheinung (2007): herausgegeben von
Ilse Hartmann-Tews und Britt Dahmen
(Deutsche Sporthochschule Köln)
221 Seiten, ISBN: 978-3-88020-491-1
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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 42, 16. Oktober 2007, BÜCHER I, Seite 26
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Oktober 2007