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BUCHTIP/273: Neuer Bildband über das Olympiastadion Berlin erschienen (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 47 / 17. November 2009
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Neuer Bildband über das Olympiastadion Berlin erschienen


Für einen neuen Bildband über das Berliner Olympiastadion gab es in diesem Jahr gleich eine ganze Reihe von besonderen Anlässen: Vor 100 Jahren wurde auf dem heutigen Gelände des Stadions die sogenannten Grunewald-Rennbahn als Vorläufersportstätte eingeweiht. Der Jahrestag des Baubeginns des einstigen Olympiastadions hat sich 2009 zum 75. Male wiederholt ... und vor genau fünf Jahren wurde das Olympiastation in seiner heutigen Form nach grundlegender Sanierung und damit rechtzeitig vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wiedereröffnet. Diese statistischen Stationen allein rechtfertigen ein solches Buch allemal - und: Wer hätte die Aufgabe, einen attraktiven Jubiläumsband für dieses geschichtsträchigste aller Stadien in Deutschland zu erstellen, wohl besser realisieren können als der profilierte Berliner Publizist und Autor Volker Kluge, dem wir u. a. schon die Biografie des Wunderläufers Otto Peltzer ("Otto, der Seltsame", erschienen 2000) verdanken?

Das Buch von Volker Kluge zum Olympiastadion Berlin ist zweischichtig gegliedert: Den informativen Texten zum Stadion und dem angrenzenden Olympiapark (früher Reichssportfeld) sind zwischendurch mehrere sog. Fotos-Essays mit insgesamt über 250 Bildern zwischengeschaltet, die auf deutsch und in englischer Sprache erklärt werden. Im Kern zeichnet der Autor die wechselvolle Geschichte des Stadions von den Anfängen als Pferderennbahn bis zur modernen "Fünf-Sterne-Sportarena" nach. Dazwischen liegt das dunkel Kapitel des Stadions als durch die Nationalsozialisten missbrauchte Austragungsstätte der Olympischen Sommerspiele im August 1936 - überschrieben mit "Eine Schöpfung des Dritten Reiches". Dazu erfährt man mitten im Buch an einer Stelle u. a., dass das Fußballspiel zwischen Deutschland und Frankreich am 19. März 1933 (Entstand: 3:3) "die letzte bedeutende Sportveranstaltung in der Grunewald-Arena war, die in den folgenden Monaten von Propaganda-Spektakeln entweiht wurde."

Das letzte inhaltliche Kapitel des Buches ist der jüngsten Geschichte von 1977 bis zum Jahre 2009 gewidmet. Hier ist u.a. von dem "Rekord für die Ewigkeit" die Rede, als am 26. September 1969 insgesamt 88.075 Zuschauer und Zuschauerinnen die Bundesliga-Begegnung zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Köln (Endstand 1:0) sahen, anschließend wurden die Plätze des Stadions auf 76.244 reduziert. Bei seiner Eröffnung waren es noch 96.200 gewesen. Im hinteren Teil des Bandes befindet sich eine ausführliche Zeittafel mit wichtigen Daten und Fakten von 1894 bis heute sowie ein biografischer Teil mit Angaben zu bedeutenden Persönlichkeiten mit sportlicher und anderer "Nähe" zum Olympiastadion ... vom Bildhauer Karl Albiker (1878 - 1961) über Weltrekordläufer Rudolf Harbig (1913-1944) und Boxlegende Max Schmeling (1905-2005). In seinem Vorwort zum Bildband würdigt Dr. Thomas Bach als Vize-Präsident des Internationalen Olympischen Komitees und als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes das Berliner Olympiastadion mit seiner herausragenden Architektur auch als einen lebendigen Geschichtsort des olympischen Sports: "Bei einer Betrachtung der knapp zwei Dutzend existierenden Olympiastadien fällt auf, dass kaum einem anderen der Sprung ins 21. Jahrhundert so gut gelungen ist wie dem Berliner Olympiastadion."

Volker Kluge:
Olympiastadion Berlin
192 S.; 24,90 Euro
Berlin 2009: Das Neue Berlin


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 47 / 17. November 2009, BÜCHER, Seite 34
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2009