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BUCHTIP/293: Sportentwicklungsbericht 2009/2010 (Teil 2) - Betrag zum Gemeinwohl (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 37 / 13. September 2011
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Sportentwicklungsbericht 2009/2010 (Teil 2): Betrag zum Gemeinwohl
Die Sportvereine beschränken sich keineswegs nur die Bereitstellung von Sportangeboten

von Prof. Detlef Kuhlmann


Seit rund drei Monaten liegt der Sportentwicklungsbericht des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für den Zeitraum 2009/2010 als eine "Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland" vor. Die Ergebnisse dieser repräsentativen Befragung werden in einem 596 Seiten umfassenden Buch dargestellt. Daneben sind mehrsprachige "Kurzfassungen" (deutsch, englisch, französisch) sowie Factsheet (ausgewählte Analysen) erschienen. Der Sportentwicklungsbericht für den Zeitraum 2009/2010 ist wie seine Vorgänger für die Jahre 2005/2006 und 2007/2008 eine Koproduktion des DOSB mit seinen Landessportbünden und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp). Der zweite Teil unserer Serie fasst einige wesentliche Befunde zusammen und bezieht sich auf die Einleitung des Buches, in der auch schon die Themen Gemeinwohlorientierung und Vereinsphilosophie angesprochen werden.

In der Einleitung ruft der Macher der Studie, Prof. Christoph Breuer, noch einmal in Erinnerung, dass im vorliegenden Sportentwicklungsbericht eine klassische Managementperspektive eingenommen wird - das heißt: "Es geht also um die Frage, wie die Sportverbände und Vereine ihre Strukturen und ihr Handeln noch effektiver und effizienter gestalten können" (S. 13). Sportvereine liefern einen beachtlichen Beitrag zum Gemeinwohl in Deutschland. Dafür sprechen allein schon die großen Zahlen, wenn man sich die über 91.000 Sportvereine vor Augen führt, die diese flächendeckende Gemeinwohlorientierung ausmachen - aber:

Die Sportvereine beschränken sich keineswegs nur die Bereitstellung von Sportangeboten. Die intendierte Gemeinwohlorientierung spiegelt sich viel deutlicher in einer Vereinsphilosophie wider, die sich nach den Selbstauskünften der Vereinsbefragten aus den jeweils genannten Vereinszielen ableiten lässt. Demnach sind Werte wie "Fair Play und Toleranz vermitteln" sehr wichtig, auf der Skala gefolgt von "eine preiswerte Möglichkeit, Sport zu treiben" an zweiter und "sich für gleichberechtigte Partizipation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern zu engagieren" an dritter Stelle. Dieses Selbstverständnis der deutschen Sportvereine zeigt sich im Zeitverlauf von 2005 (der ersten Erhebung) bis 2009 (der jüngsten Erhebung) als sehr stabil. In der Einleitung des Sportentwicklungsberichtes werden die einzelnen Themenfelder vorgesellt, zu denen Ergebnisse vorliegen, die dann ausführlich in den jeweiligen Kapiteln präsentiert werden. Hier geht es dann insbesondere zum Beispiels um Analysen zu der Frage nach der Sportversorgung der Bevölkerung, markiert an der Höhe der jährlichen Mitgliedsbeiträge, um Kooperationen mit anderen Sportvereinen bzw. darüber hinaus mit Krankenkassen, Gesundheitsämtern etc. Neu in diesem Sportentwicklungsbericht ist der so bezeichnete Bereich "Bildung und Qualifizierung von Mitarbeitern", der mit der Bildungsoffensive des DOSB einhergeht. Ein interessanter Befund lautet dazu: Es gibt bereits in 33,4 Prozent der Vereine (mindestens) eine Person, die sich "nominell" um die Aus- und Weiterbildung des ehrenamtlichen und hauptamtlichen Personals kümmert.


Weitere Informationen zum Thema Sportentwicklungsbericht gibt es auf der Homepage des DOSB
oder per Mail an Christian Siegel unter siegel@dosb.de.

Breuer, Christian (Hrsg.):
Sportentwicklungsbericht 2009/2010. Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland
Köln 2011. 596 Seiten, 38,80 Euro

Breuer, C., Wicker, P.:
Zur Situation der Sportarten in Deutschland.
Eine Analyse der Sportvereine in Deutschland auf Basis der Sportentwicklungsberichte
Köln 2011


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 37 / 13. September 2011, Bücher, Seite 22
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Tel. 069/67 00-255
E-Mail: presse@dosb.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2011