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FINANZEN/078: NRW - neues Sportstättenfinanzierungsprogramm (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Neues Sportstättenfinanzierungsprogramm und Förderung des Ehrenamtes

Landesregierung und Landessportbund NRW unterzeichnen Bündnis für den Sport


Die Landesregierung und der Landessportbund Nordrhein-Westfahlen haben das Bündnis für den Sport unterzeichnet. "Wir wollen, dass Nordrhein-Westfalen im Sport auch weiterhin an der Spitze ist", sagte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in Düsseldorf. "In Nordrhein-Westfalen sind mehr als 500.000 ehrenamtlich und bürgerschaftlich engagierte Menschen in Sportvereinen tätig und ermöglichen so einem Großteil der hier lebenden Menschen, Sport auszuüben", so der Ministerpräsident. Mit der Unterzeichnung des Sportbündnisses solle dieses Engagement unterstützt werden. "Mit den vielfältigen Angeboten der Sportvereine bietet sich jedem die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag für die eigene Gesundheit zu leisten und soziale Kontakte zu knüpfen". Die Sportvereine bieten durch ihre Struktur die Gewähr zur wirksamen Umsetzung freiwilliger und ehrenamtlicher Arbeit. Diese sei ein konstitutives Element der Vereinsarbeit, ohne Ehrenamt und Bürgerengagement wären die Aufgaben im gesamten Wirkungsfeld der Sportverein nicht leistbar.

Zur Förderung der Anerkennung von Ehrenamt und Bürgerengagement soll die Verleihung der Sportplakette des Landes und der Landesnachweis "Ehrenamtliches Engagement im Sport" genutzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Bündnisses ist das neue Sportstättenfinanzierungsgesetz der Landesregierung. Es ermöglicht Sportvereinen, eigenständig Sportanlagen anzuschaffen, zu modernisieren oder neu zu bauen. In den kommenden drei Jahren wird die NRW.BANK durch die Landesregierung bereitgestellte Darlehen in Höhe von 150 Millionen Euro an nordrhein-westfälische Sportvereine vergeben. "Der Beitrag des Landes, insbesondere bei der Förderung der Sportinfrastruktur, hat das positive Image Nordrhein-Westfalens als Sportland Nummer eins mitbegründet", so Jürgen Rüttgers. Derzeit leisten die Kommunen rund dreiviertel der öffentlichen Sportförderung.

Ein Bestandteil des Bündnisses ist das Zukunftsprojekt Sportverein 2015, mit dem die Grundlage zur Aktivierung von Eigeninitiative der Sportvereine gelegt und die Kooperationsfähigkeit der im Sport arbeitenden Akteure unterstützt wird. Damit setzt Nordrhein-Westfalen neue Impulse in der Sportentwicklung.

Mit dem Bündnis für den Sport soll das in der Landesverfassung festgelegte Ziel, den Sport durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern, nun in neuer Qualität umgesetzt werden. "Wir wollen den Sport zu einem der wichtigsten Akteure im gesellschaftlichen Miteinander machen", sagte Innen- und Sportminister Ingo Wolf. "Damit wollen wir einen kräftigen Impuls zur Verbesserung der Sportstätteninfrastruktur geben, damit die Sportvereine Angebote für Bewegung und Sport im gesellschaftlichen Interesse machen können." Dazu gehört, moderne Instrumente, wie die EDV-Ausstattung zur Kommunikation und Verwaltung, im Vereinsmanagement einzusetzen.

Die Bündnispartner stellen sich auch auf die gesellschaftlichen Veränderungen ein: Arbeits- und Freizeitwelt unterliegen einem rasanten Wandel. Mit der Gewinnung neuer Partner wollen Landesregierung und Landessportbund die bereits bestehende Akzeptanz für die Belange des Sports durch die Einbindung verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen erhöhen. "Sport schlägt Brücken zwischen Alt und Jung, zwischen Behinderten und Nichtbehinderten, zwischen Menschen mit Zuwanderungshintergrund und Alteingesessenen. Das macht ihn für uns in Nordrhein-Westfalen unverzichtbar", so der Ministerpräsident. Landessportbund-Präsident Walter Schneeloch ergänzte: "Der Sport braucht das nötige Rüstzeug, um die gesundheitlichen, sozialen, integrativen und demographischen Herausforderungen zu meistern. Mit dem Bündnis für den Sport schaffen wir dafür eine wichtige Grundlage."

Künftig wollen Landesregierung und Landessportbund weitere Partner für das Bündnis gewinnen. Jürgen Rüttgers: "Ziel des Bündnisses ist auch, Vertreter aus der Wirtschaft, den Medien, in den Wohlfahrtsverbänden, den Kirchen, aus dem Gesundheitswesen und auch in den Kommunen zu finden - viele verschiedene gesellschaftliche Bereiche sollen unser Projekt bereichern." Qualität und Verbindlichkeit der Sportförderung sollen durch möglichst viele und unterschiedliche Partner auf ein neues Niveau gebracht und damit die Unabhängigkeit des gemeinnützig organisierten Sports gestärkt werden.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 8, 19. Februar 2008, DOKUMENTATION VIII-IX
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2008