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GESCHICHTE/088: Deutsche Sportpolitik vor 10 Jahren (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 32 / 5. August 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Deutsche Sportpolitik vor 10 Jahren

"Pariser Appell" beim deutsch-französischen Sportgipfel 1998 in Paris"


Auch im Olympiajahr 1998 setzte der DSB seine im Vorjahr erfolgreich gestartete Veranstaltungsserie "Stille Stars des Sports" mit Unterstützung der örtlichen Sparkassen fort. Mit einer Flugreise nach New York und weiteren Preisen wurde erstmals der "Brigitte"- Preis für Frauen im Sport vergeben. Im japanischen Nagano erkämpfte sich die deutsche Mannschaft bei den 18. Olympischen Winterspielen vom 7. bis 22. Februar mit 12 Gold-, 9 Silber- und 8 Bronzemedaillen sowie weiteren hervorragenden Platzierungen - vor allem dank der Erfolge der Athletinnen - den ersten Platz in der Medaillenwertung der Nationen. "Ein Meilenstein in der Geschichte des Wintersports", lobte DSB-Präsident Manfred von Richthofen diesen Erfolg, der nicht zuletzt auch als erstes Ergebnis der 1997 in Kraft gesetzten neuen Konzepte des DSB-Bereichs Leistungssport zu werten war.

Dass der Beitrag der Sportvereine im deutschen Gesundheitssystem unverzichtbar ist, war Tenor eines Gesprächs einer DSB-Delegation mit Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer am 26. März in Bonn. Bei dem Meinungsaustausch ging es insbesondere um die Auswirkungen der Neuformulierung des § 20 Sozialgesetzbuch V auf die Sportvereine und deren Präventionsleistungen. Die Öffnung des EU-Büros des deutschen Sports in Brüssel auch für die Sportorganisationen anderer europäischer Länder beschloss das DSB-Präsidium in seiner März-Sitzung. Im Zusammenhang mit der Eröffnung des ersten Gerichtsverfahrens gegen Sportmediziner und Trainer aus der ehemaligen DDR begrüßte DSB-Präsident von Richthofen, dass Doping in Deutschland künftig rechtlich schärfer geahndet werden solle.

Bei der Tagung des Hauptausschusses der Deutschen Sportjugend in Frankfurt zeigte DSB-Generalsekretär Dr. Wulf Preising Rahmenbedingungen für die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten des DSB-Jugendverbandes auf und empfahl der DSJ, eine eigene "Marke" zu kreieren. Sieben "Festivals des Sports" als attraktive Großveranstaltungen des Breiten- und Freizeitsports fanden vom Mai (Berlin) bis September (Nordenham) in der Bundesrepublik statt. Sie wurden in enger Zusammenarbeit mit der Aktion "Keine Macht den Drogen" durchgeführt.

In seiner Sitzung am 11. September befasste sich das DSB-Präsidium eingehend mit der Doping-Problematik, die in den vergangenen Monaten durch Vorgänge auf verschiedenen Ebenen des internationalen Sportgeschehens verstärkt in die öffentliche Diskussion geraten war. In einem einstimmig beschlossenen 11-Punkte-Katalog unterstrich die DSB-Führung, dass sie keine Aufweichung der Anti-Doping-Strategie des deutschen Sports wünscht und dass sie bereit ist, die erprobten Richtlinien des deutschen Sports auch in die internationale Diskussion einzubringen. Auch der Beschluss der NOK-Mitgliederversammlung unterstrich, dass alle potentiellen Olympiateilnehmer/innen ab 1999 in das Doping-Kontrollsystem eingebunden sein müssen, einschließlich der Profisportler. Die Bundesregierung wurde gebeten, auf eine lückenlose Ratifizierung der Anti-Doping-Konvention des Europarates durch die Mitgliedsländer der EU hinzuwirken.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 32 / 5. August 2008, S. 21
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. August 2008