Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → FAKTEN

GESCHICHTE/420: Vor 50 Jahren - Wichtiger Schritt zur Förderung der Sportwissenschaft (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 39 / 24. September 2013
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Vor 50 Jahren: Wichtiger Schritt zur Förderung der Sportwissenschaft

Von Friedrich Mevert



Schon bei den Vorberatungen Ende der vierziger Jahre und dann bei der Gründung des Deutschen Sportbundes im Dezember 1950 war es die erklärte Absicht der verantwortlichen Sportpolitiker, im Rahmen der Aufgaben der neuen Dachorganisation des deutschen Sports auch den Aufbau und die Entwicklung der Sportwissenschaft in der noch jungen Bundesrepublik zu fördern und zu gestalten. Bereits am 28. Januar 1951 wurde vom Präsidium des DSB in Dortmund zu diesem Zweck der Deutsche Sportbeirat unter dem Vorsitz von Prälat Ludwig Wolker begründet. Dieser Beirat befasste sich bereits in seiner ersten Sitzung ausgiebig mit seinen Aufgaben, die er als "wissenschaftliche und geistige Befruchtung des gesamten deutschen Sportlebens" sah.

Weitere wesentliche Stationen auf diesem Wege waren vor allem im Mai 1951 in Stuttgart der Internationale Sportkongress des DSB mit wissenschaftlichen Themen, im Mai 1952 die Stiftung der Carl-Diem-Plakette für hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet des Sports und die Gründung des Kuratoriums für die Sportmedizinische Forschung im September 1955 in der Kölner Universität. DSB-Präsident Willi Daume übernahm selbst den Vorsitz dieses Kuratoriums, wie er auch immer wieder auf die Errichtung von Professuren für Sportwissenschaft an den deutschen Universitäten und Hochschulen drang und damit am Ende auch Erfolg hatte.

Ein wichtiger Schritt zur Förderung der Sportwissenschaft wurde am 4. Oktober 1963 im Senatssitzungssaal der Kölner Sporthochschule mit der Umwandlung des bisherigen Kuratoriums für die Sportmedizinische Forschung in ein "Zentralkomitee zur Förderung der sportwissenschaftlichen Forschung" vollzogen. Bereits in der Sitzung des DSB-Präsidiums am 29. Juni 1963 in Kiel war nach Vortrag von Franz Lotz einstimmig beschlossen worden, dem Gremium den Namen "Kuratorium für die Förderung der sportwissenschaftlichen Forschung" zu geben und Prof. Erich Burck, Ordinarius für klassische Philologie an der Universität Kiel, zum Vorsitzenden der neuen sportpädagogischen Sektion des Zentralkomitees zu berufen.

Dem Zentralkomitee gehörten damals nach der Konstituierung am 4. Oktober 1963 in Köln unter dem Vorsitz von Daume folgende Persönlichkeiten an: Prof. Knipping (Köln) und Prof. Reindell (Freiburg) für das Sportmedizinische Kuratorium, Prof. Burck und Prof. Lersch (München) für das sportpädagogische Kuratorium, Ministerialdirektor Strahlau (Bonn) für das Bundesgesundheitsministerium und Ministerialrat von Hovora (Bonn) für das Bundesinnenministerium, Regierungsdirektor Rüngener (Düsseldorf) für die Kultusministerkonferenz, Danz (Kassel) und Lotz (Würzburg) für den Deutschen Sportbund, Hohneck (Saarbrücken) für den Deutschen Sportärztebund und Oberstudienrat Starke (Hannover) für den Ausschuss Deutscher Leibeserzieher. Als Organe und Fachgremien des Zentralkomitees wurden die Kuratorien für die Sportmedizinische und die sportpädagogische Forschung mit einer größeren Zahl hervorragender Wissenschaftler berufen.

In der Vorgeschichte des 1970 errichteten Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISP) zählt das Zentralkomitee ebenso zu den Säulen, auf die das BISP aufbauen konnte, wie zweitens die vom DSB 1954 in Köln eingerichtete Übungsstättenberatungsstelle unter der langjährigen Leitung von Frieder Roskam, und drittens die Literatur- und Datendokumentationen in Münster und Köln, die der DSB ebenfalls bereits vor der BISP-Gründung unterstützt hatte.

*

Quelle:
DOSB-Presse Nr. 39 / 24. September 2013, S. 28
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Telefon: 069/67 00-255
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2013