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MELDUNG/093: Die Palästinenserin Al Houby will hoch hinaus - Gipfelstürmerinnen auf dem Vormarsch (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 12. Mai 2011

Frauen: Die Palästinenserin Al Houby will hoch hinaus - Gipfelstürmerinnen auf dem Vormarsch

Von Sudeshna Sarkar


Katmandu, 12. Mai (IPS) - Die Karawane der Bergsteiger, die es in diesem Frühjahr bis zum Gipfel des Mount Everest schaffen wollen, ist in diesem Frühjahr besonders groß. Nepals Tourismusministerium hat 217 Männer und 41 Frauen registriert, die den mit 8.884 Metern höchsten Berg der Erde bezwingen wollen. Eine von ihnen ist die gebürtige Palästinenserin Suzanne Al-Houby. Die erfahrene Trekkerin wirbt, wie immer auf ihren spektakulären Gipfeltouren, für ein friedliches Palästina.

Al-Houby hatte ihre Führungsposition beim 'Bone and Joint Centre' in Dubai aufgegeben und arbeitet jetzt für einen Ausrüster für Trekkingtouren. Sie hat sich schon auf vielen Gipfeln den Wind um die Nase wehen lassen. Als erste Araberin bezwang sie Afrikas höchsten Berg, den Kilimandscharo (5895 m), sowie den 4.810 Meter hohen Mont Blanc, Europas höchsten Gipfel, den Elbrus (5.642 m) im russischen Teil des Kaukasus und, in der Antarktis, bei minus 37° Celsius, den Mount Vinson (4.898 m).

"Beim Bergsteigen richte ich die Botschaft an die Welt, dass wir Palästinenser in Frieden leben wollen", sagte die 44-jährige zweifache Mutter, die in Jaffa geboren wurde, der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA. Von einem Basislager am Fuße des Mount Everest aus erklärte sie gegenüber IPS: "Bislang hat noch keine arabische Frau den Mount Everest bestiegen. Es wird Zeit, dass sich das ändert."

Vor sechs Jahren waren es Iranerinnen, die als erstes reines Frauenteam eine Expedition zum Mount Everest unternommen hatte. In Katmandu traf IPS die Grafikdesignerin Farhondeh Sadegh, die damals die Gruppe leitete. Sie betonte: "Wir wollen der Welt beweisen, dass Muslima nicht rückständig sind, nur weil sie ein Kopftuch tragen" Sie und Laleh Keshavarz standen 2005 als erste muslimische Frauen auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt.

22 Jahre nach der Mount-Everest-Erstbesteigung (1952) durch den Neuseeländer Sir Edmund Hillary und dem Sherpa Tenzin Norgay bezwang die zierliche Lehrerin Junko Tabei aus Japan als erste Frau den Berg, eine Leistung, die bislang fast 100 Bergsteigerinnen geschafft haben.

In dieser Saison wollen 41 Frauen dieses Wagnis wiederholen. Die 19-jährige britische Studentin Rebecca Bellworthy ist die Jüngste. Die Seniorin der Gruppe, die 71 Jahre alte japanische Patentanwältin Eiko Funahashi, musste wegen gesundheitlicher Probleme auch ihren sechsen Versuch, den Mount Everest zu besteigen, abbrechen.

Die spanische Ausnahme-Bergsteigerin Edurne Pasaban Lizarribar steht in dieser Saison ebenfalls in einem Mount-Everest-Basislager in den Startlöchern zum Gipfelsturm. Sie hat als erste Frau alle 14 legendären Achttausender bezwungen und möchte nach zehn Jahren noch einmal auf den Mount-Everest-Gipfel steigen, diesmal als erste Frau ohne Sauerstoffmaske. (Ende/IPS/mp2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2011