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MELDUNG/189: Aktuelle "Leistungssport"-Ausgabe ist erschienen (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 29-31 / 16. Juli 2013
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Aktuelle "Leistungssport"-Ausgabe ist erschienen



Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport ist erschienen. Das Themenspektrum ist weit gefächert und bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen praxis- und wissenschaftsorientierten Fachbeiträgen.

Ein Themenschwerpunkt ist der rasanten Erfolgsgeschichte des Spitzensports in China gewidmet. In einem Zeitraum von nur wenigen Olympiaden ist es der Volksrepublik China gelungen, den internationalen Spitzensport mitzuprägen. Mittels einer Außensicht (Verena Burk) und einer Innensicht (Klaus Bartonietz) werden Einblicke in die Sportentwicklung im Reich der Mitte vermittelt, die zu einem besseren Verständnis gegenwärtiger Erscheinungen im chinesischen Leistungssport beitragen sollen. Die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden in historischer Perspektive ebenso beleuchtet wie die besonderen Traditionen, Verhaltensweisen, Motivationen und Denkmuster der handelnden Personen. Außerdem werden folgende Themenbereiche aufgegriffen:

Dropout und Bindung im Kunstturnen männlich (Yannick Weislogel/Filip Mess): Dieser Beitrag behandelt zwei bedeutsame Aspekte der Dropout-Problematik im männlichen Kunstturnen. Zunächst wird auf der Basis theoretischer Überlegungen das Ausmaß des Dropout-Phänomens ermittelt. Anschließend sollen Gründe identifiziert werden, die aufzeigen, warum viele Kunstturner im Jugendalter ihre spitzensportliche Laufbahn vor dem Erreichen des Leistungshöhepunktes beenden. Für die quantitative Erfassung des Dropouts wurde ein Datensatz des Deutschen Turner-Bundes ausgewertet, der 531 Bundeskaderathleten (1985 bis 2011) und deren Kaderstatus zum jeweiligen Jahr enthält.

Einfluss der Trittfrequenz auf die zentralnervale Aktivierung im Radsport (Thomas Gronwald/Kuno Hottenrott): Die Bedeutung des Gehirns bei Ausdauerbelastungen wurde bisher aufgrund der Erfassungsschwierigkeiten zentralnervaler Parameter während körperlicher Aktivität wenig untersucht. Die technische Weiterentwicklung der Oberflächen-Elektroenzephalografie (EEG) macht es möglich, den zentralnervalen Aktivierungszustand bei standardisierter Bewegungsausführung auf dem Fahrradergometer auch während der sportlichen Belastung zu erfassen. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, den isolierten Einfluss der Trittfrequenz als bedeutenden Leistungsparameter im Radsport aus neuro- und leistungsphysiologischer Perspektive zu untersuchen. An der Laborstudie nahmen 16 ausdauertrainierte Radsportler teil.

Leistungsunterschiede im schnellen und langsamen Dehnungs-Verkürzungszyklus in Abhängigkeit von Alter und Spielklasse (Andre Sander/Michael Keiner/Klaus Wirth/Dietmar Schmidtbleicher): Ziel dieser Untersuchung war es, mögliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit des Dehnungs-Verkürzungszyklus zwischen Profispielern, Amateurspielern und Nachwuchsspielern zu ermitteln. Aus diesem Grund wurden 133 Fußballspieler aus verschiedenen Leistungs- und Altersklassen im Linearsprint, Sprint mit Richtungswechseln, Squat Jump, Counter-Movement Jump und Drop Jump aus verschiedenen Höhen getestet. Zu diesem Vergleich wurden zusätzlich Jugendspieler aus dem Fußball herangezogen, die über eine zweijährige Krafttrainingserfahrung verfügen.

Einsatz der psychischen Befindlichkeit als Frühwarnsymptom für Überbelastungen (Thomas Bossmann): Zu hohe äußere Belastungsfaktoren und daraus resultierende Überbelastungen gehen oftmals mit Beeinträchtigungen der Befindlichkeit einher. Dennoch fehlen Hinweise darauf, ab wann diese individuellen Beeinträchtigungen Leistungsminderungen oder ermüdungsbedingte Wettkampfabbrüchen anzeigen. Für Ultralangstreckenläufer, die häufig mehrtägige Wettkämpfe absolvieren, ist der Einsatz ambulatorisch und im Feldsetting einsetzbarer, nicht-invasiver Parameter von Interesse. Fünf Teilnehmer des Deutschlandlaufs ermittelten daher während einer Trainingsphase mit normalem Belastungsumfang, während des bis zu 17 Tage andauernden Ultramarathons sowie während einer anschließenden Regenerationsphase täglich die psychische Befindlichkeit mittels Fragebogen.

Konzeption und Evaluation einer sportpsychologischen Lehrgangsbetreuung im Mädchenfußball (Jeannine Ohlert): Sportpsychologische Betreuung sollte nicht erst bei erwachsenen Athleten ansetzen, sondern bereits jugendlichen Sportlern zur Verfügung gestellt werden. Viele Verbände verzichten jedoch häufig aus Kostengründen auf ein sportpsychologisches Angebot für ihre Jugendkader. Eine edukative sportpsychologische Maßnahme auf Gruppenebene im Rahmen von Kaderlehrgängen könnte das Kostenproblem zumindest in Grenzen halten. Zielsetzung des hier vorgestellten Projekts war die Integration einer solchen - aus sieben verschiedenen Bausteinen bestehenden - Betreuung in reguläre Kadermaßnahmen im U15- und U17-Mädchenfußball in Nordrhein-Westfalen sowie deren Evaluation.

Darüber hinaus stand der Bundestrainer für die Wurfdisziplin Hammerwurf im Deutschen Leichtathletik-Verband, Michael Deyle, für ein Trainerinterview bereit. Die interessanten Ausführungen gewähren differenzierte Einblicke in die Trainingsphilosophie, die Trainings- und Wettkampferfahrungen sowie die anstehenden Zielstellungen des Erfolgstrainers, deren Athletinnen und Athleten auf eine stolze Bilanz an Medaillen bei Olympischen Spielen und internationalen Meisterschaften zurückblicken können.

Weitere Informationen finden sich online.

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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 29.31 / 16. Juli 2013, S. 40
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2013