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PROJEKT/063: Programm "Integration durch Sport" - Folge 10 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 9)

Heute: Das Zirkusmobil in Bayern


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor, heute das Zirkusmobil in Bayern.


Kleine Stars in der Manege

Für viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund ist das Leben oft ein Drahtseilakt - ein Balanceakt zwischen zwei Kulturen, Anforderungen, Regeln und Wünschen. Umso wichtiger ist, wenn auch nur für Momente, die oftmals schwierigen Rahmenbedingungen zu vergessen und an die eigenen Stärken erinnert zu werden. Die Faszination Zirkus gilt über alle Ländergrenzen hinweg. Clowns, Artisten und ein buntes Programm rufen besonders bei Kindern und Jugendlichen Begeisterung hervor. Der Zirkus hatte schon immer einen internationalen Charakter. Artisten aus verschiedensten Ländern zeigen gemeinsam ihre Kunststücke dem Publikum und bereisen gemeinsam die unterschiedlichsten Orte der Welt. Der Sport und die Zirkuswelt brauchen zunächst einmal keine gemeinsame Sprache, das verbindet die Beiden.

Der Bayerische Landes-Sportverband hat in Zusammenarbeit mit dem Programm "Integration durch Sport" mit dem Zirkusmobil ein Instrument geschaffen, das insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gut ankommt. Jonglieren, Einradfahren, über das Drahtseil balancieren sind Aufgaben, die zunächst einmal alle Kinder und Jugendlichen, egal welcher Herkunft, vor neue Herausforderungen stellt. Manche Aufgaben sind darüber hinaus auch nur gemeinsam zu bewältigen - die Akrobatik fordert ein kooperatives Miteinander. Dadurch werden Berührungsängste ab- und Selbstvertrauen aufgebaut.

Wie ein richtiger Zirkus fährt das Zirkusmobil bayernweit zu Schulen in sozialen Brennpunkten, zu Stützpunktvereinen des Programms "Integration durch Sport" und weiteren Veranstaltungen für Menschen mit Migrationshintergrund. Vor zwei Jahren steuerte der mobile Zirkus auch die Justizvollzugsanstalt Neuburg a. d. Donau an und konnte dort mit Hilfe der faszinierenden Zirkusinstrumente verborgene Talente und teils völlig unbekannte Seiten der jugendlichen Insassen freilegen.

Mit Hilfe des Zirkusmobiles lernen die Kinder sich mit fremden und neuen Dingen auseinanderzusetzen. Das Erlernen von einfachen Zirkuselementen gelingt mit Hilfe fachmännischer Anweisungen durch die pädagogisch geschulten Zirkusmobilkräfte schnell. Damit stellen sich auch kurzfristig Erfolgserlebnisse für die Kinder und Jugendlichen ein, die sie auf die normalen Lebensumstände im Idealfall übertragen können. Bei allen pädagogischen Werten, die durch die Zirkuswelt vermittelt werden, ist aber vor allem auch Eines wichtig: die Kinder und Jugendlichen sollen frei von Leistungsdruck ihre artistischen Fähigkeiten entdecken und in der Zirkus(mobil)welt sich als die "Stars in der Manege" fühlen dürfen.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" unter
www.integrationdurch-sport.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 31 vom 31. Juli 2007, DOKUMENTATION X
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. August 2007