Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → FAKTEN

PROJEKT/066: Programm "Integration durch Sport" - Folge 10 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 10)

Heute: "Die Pausenliga" in Niedersachsen


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute die "Pausenliga" in Niedersachsen, aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


Pausen-Kick gibt Wolfsburger Schülern den Kick

Die Pausenhöfe sind während der Pausenzeiten wie leer gefegt. Und das nicht nur in den Ferien. An drei Wolfsburger Schulen, der Hans-Christian-Andersen Grundschule, der Regenbogen Grundschule und der Hauptschule Westhagen, hat sich ein Alternativ-Pausen-Programm etabliert. Die Schüler treffen sich in der Sporthalle wegen der "Fußball-Pausen-Liga".

Vater dieser Idee ist Manfred Wille vom CVJM Wolfsburg. Unterstützt vom Programm "Integration durch Sport" hatte er die Idee, die Jugendlichen an den Sport heranzuführen, indem er sie dort abholt, wo sie sich täglich aufhalten - in der Schule. Gerade in Westhagen ist der Anteil an Migranten besonders hoch, das soziale Konfliktpotential findet sich in den Schulen wieder. Ideen, um die Integration, das Miteinander zu befördern, sind hier stets gefragt.

Schlag auf Schlag muss es gehen, damit die ganze Sache funktioniert. Zwanzig Minuten Pause, das heißt zehn Minuten Spielzeit und je fünf Minuten für das Umziehen. Da muss Wille schon mal gegen die Tür der Umkleidekabine pochen, damit es fix geht. Der laufende Schulbetrieb darf nämlich keinesfalls unter den Spielen leiden. Eines darf nicht passieren: die Pausen-Liga darf keineswegs als Ausrede für Unpünktlichkeit missbraucht werden, auch anstehende Prüfungen werden wegen der Spiele nicht verschoben.

Wer nicht selbst spielt, schaut zu und feuert an - sogar Plakate haben manche Zuschauer dabei. Alle ein bis zwei Wochen gibt es einen Flyer mit Spielergebnissen, Torschützenranking, Tabelle und den Terminen der nächsten Spiele. Auf der Rückseite finden sich Informationen über Angebote im Stadtteil und die Möglichkeiten für die Jugendlichen, außerhalb der Schule weiter Sport zu betreiben.

Inzwischen gibt es an der Hauptschule sogar schon die Schülerzeitung "Sportpause". Damit schafft die Pausenliga auch noch ein weitere Sache. Selbst diejenigen, die sich sportlich nicht engagieren wollen sind keine Außenseiter. Denn durch die Unterstützung der Schulmannschaft tragen sie ebenfalls zum Erfolg der Mannschaft bei. Für die Spieler der Mannschaft ist der Erfolg über die Pausen-Liga oft der Weg, Anerkennung zu bekommen obwohl nicht alle im Unterricht glänzen. Damit bietet der Sport den Teilnehmern der "Pausenliga" eine echte Chance zur Profilierung.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" unter
www.integrationdurch-sport.de.


*


Quelle:
DOSB-Presse Nr. 33-35 vom 14. August 2007, DOKUMENTATION VI
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Tel. 069/67 00-255
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2007