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PROJEKT/082: Pilotprojekt mit dem Ski-Verband (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 33 / 12. August 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Pilotprojekt mit dem Ski-Verband
IHK Darmstadt verabschiedet Absolventen des ersten Lehrgangs "Sportfachwirt"

Von Hans-Peter Seubert


Sie ließen Sportgeräte und -ausrüstung daheim. Dafür packten sie Kugelschreiber, Taschenrechner und Blöcke ein: Über ein Jahr büffelten die zehn Bewerber des ersten Weiterbildungslehrgangs "Sportfachwirt/in IHK". Seit April 2007 trainierten Profisportler, Skilehrer und Trainer im NordiCenter in Beerfelden betriebswirtschaftliche Grundlagen. Mit Blockunterricht in der wettkampffreien Zeit wurden sie im NordiCenter in Beerfelden auf die IHK-Prüfung vorbereitet. Alle Zehn des Premieren-Lehrganges, darunter namhafte Wintersportler und eine Frau, bestanden die Abschlussprüfung. Am 29. Juli verabschiedete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar die ersten Sportfachwirte gemeinsam mit dem Deutschen Skiverband (DSV) und überreichte die Zeugnisse.

Diese befähigen zu einem Studium an hessischen Hochschulen. Die Absolventen sind auch qualifiziert, in leitender Funktion bei Sportvereinen und -verbänden zu arbeiten, Sport- und Gesundheitszentren (beispielsweise Skischulen) oder Sportanlagen zu führen und unternehmerisch tätig zu sein. Vor dem Prüfungsausschuss, der mit erfahrenen IHK-Prüfern und Sportexperten des DSV besetzt ist, mussten fünf Klausuren und ein auf die Sportart bezogenes Fachgespräch gemeistert werden. Die beste Prüfung erzielten die einzige Frau, Silke Spankus, Leichtathletin und Triathletin aus Darmstadt, und Ski-Rennläufer Andreas Ertl vom Schliersee. Beide sammelten 89 von 100 Punkten. Neben ihnen bestanden auch Thomas Aschauer (Schönau am Königssee), Lorenz Auer (Großhesselohe) Tobias Lux, (Nußdorf am Inn), Roman Rätze (Kiefersfelden), Alexander Resch (Berchtesgaden), Michael Sieber (Bayrischzell), Andreas Stitzl, (Bergen) Christian Wanninger, (Reichertshofen). "Den Sportlern soll durch die Zusammenarbeit mit der IHK eine berufliche Perspektive geboten werden", ordnet Jürgen Wolf (Etzean), Initiator des NordiCenters in Beerfelden im Odenwald und Direktor der Personalentwicklung beim DSV, die konzertierte Aktion ein. "Mit dieser Ausbildung schaffen wir eine im deutschen Spitzensport einzigartige Möglichkeit, den Trainingsberuf weiter zu entwickeln", glaubt Wolf. Das Pilotprojekt wurde von der IHK Darmstadt und dem DSV entwickelt. "Mit diesem Lehrgang können die Teilnehmer eine solide Basis für ihre berufliche und persönliche Entwicklung schaffen", unterstreicht Gerlinde Weber, Leiterin des Teams Weiterbildung der IHK Darmstadt.

Einer, der diese Chance ergriff, ist Alexander Resch. Der Rodelweltmeister hat nun den Abschluss in der Tasche. "Nach dem Sport muss ich etwas anderes machen können", sagt der Spitzensportler. "Ich bleibe ja als Sportfachwirt dem Sport noch verbunden." Außerdem wolle er sich geistig fit halten. Dies sei bei den vielen Trainingseinheiten für die Profis keine leichte Aufgabe. Resch: "Man muss zielstrebig und ehrgeizig sein und ein bisschen Talent gehört auch dazu." Auch Biathlet Andreas Stitzl (beren) schloss die Weiterbildung erfolgreich ab. Die bei der IHK Darmstadt für den Lehrgang zuständige Mitarbeiterin Katja Schneider zieht eine positive Bilanz des Premierenjahres: "Es hat unheimlich Spaß gemacht, diese Gruppe zu betreuen. Die Profisportler sind hoch motiviert und sehr diszipliniert." Sie freut sich jetzt schon auf den zweiten Lehrgang. Er beginnt im April 2009. "Sicher werden dann auch Leistungssportler aus anderen Sportbereichen die Ausbildung zum Sportfachwirt machen."


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 33 / 12. August 2008, S. 22
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. August 2008