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POLITIK/479: Tierquälerei von Masthühnern und Ferkeln beenden (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 25. September 2008

Tierschützer fordern Agrarminister zum Beenden der Tierquälerei von Masthühnern und Ferkeln auf


Auf der morgigen Agrarministerkonferenz der Bundesländer im sächsischen Meißen stehen u.a. die Masthühnerhaltung und Ferkelkastration auf der Tagesordnung. Hintergrund ist, dass die Bundesregierung nationale Haltungsvorschriften für Masthühner in Kraft setzen muss. Über ein Verbot der noch immer zulässigen betäubungslosen Kastration von Ferkeln wird inzwischen EU-weit diskutiert. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte fordert von den Agrarministern, den Tierschutz nicht länger wirtschaftlichen Interessen zu opfern und sich für ein Ende der Tierquälereien bei diesen Nutztieren einzusetzen.

Einseitige Zucht und drangvolle Enge führen bei Masthühnern zu schweren Krankheiten, Verletzungen und Verhaltensstörungen. 12 Millionen Masthühner sterben jedes Jahr in Deutschland schon während der Mast. Die Besatzdichte in den Anlagen beträgt üblicherweise 35 kg pro Quadratmeter, was bis zu 25 Hühnern entspricht. Genaue gesetzliche Vorgaben gibt es bislang nicht. Jedoch hat die EU im letzten Jahr eine Richtlinie beschlossen, die noch in nationales Recht umgesetzt werden muss und die sogar bis zu 42 kg pro Quadratmeter zulässt. Somit könnten bis zu 30 Tiere auf einen Quadratmeter gepfercht werden. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte fordert daher von der Bundesregierung deutlich strengere nationale Rechtsvorschriften.

"Eine 1:1-Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht würde die jetzt schon katastrophale Situation der Masthühner noch verschlimmern. Seit mittlerweile sechs Jahren ist der Tierschutz im Grundgesetz verankert und somit Staatziel geworden, dieser Aufgabe haben unsere Politiker gerecht zu werden", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes. Dass es anders geht, zeigten Österreich, wo die Besatzdichte auf 30 kg pro Quadratmeter limitiert sei, sowie Schweden mit nur 25 kg pro Quadratmeter.

Hinsichtlich der Ferkelkastration, die das Tierschutzgesetz derzeit bis zum 7. Lebenstag betäubungslos zulässt, lägen Alternativen vor, wie z. B. Kastration mit Betäubung oder Ebermast. Daher sei die Politik jetzt gefordert, schnellstens für ein Verbot der betäubungslosen Kastration von jährlich über 20 Millionen Ferkeln in Deutschland zu sorgen.


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 25. September 2008
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05207/92 92 63
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2008