Animal Rights Watch - Pressemitteilung vom 27. August 2019
Jahrelanges Tierleid in Bioland-Schweinebetrieb
Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) veröffentlicht Videomaterial aus einer Schweinezucht und -mast mit Bioland-Zertifizierung in Niedersachsen. Die Aufnahmen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg zeigen die Wahrheit hinter den heilen Werbebildern: Sauen werden eingequetscht in Abferkelgittern, Mastschweine vegetieren mit schmerzhaften offenen Wunden und Entzündungen vor sich hin. Versteckte Kameras zeigen zudem den brutalen Umgang mit den Schweinen. Besonders brisant: ARIWA deckte bereits 2016 die gleichen Zustände in diesem Betrieb auf. Die Bilder verdeutlichen einmal mehr: Das Bio-Siegel hat nichts mit einem artgerechten Leben der Tiere zu tun. Wem es wirklich um Tierwohl geht, der lebt vegan. Der NDR berichtete gestern ab 21 Uhr in der Sendung "Die Tricks mit Bio und Öko".
27.08.2019, Lüchow: Werbung für Bio-Tierprodukte suggeriert, Bio-Tieren
gehe es viel besser als den konventionell gehaltenen Schweinen, Hühnern
oder Kühen. Bioverbände wie Bioland behaupten darüber hinaus, es besonders
gut zu machen und die EG-Bio-Richtlinien zu übertreffen. Dass sich die
Bio-Schweinehaltung aber auch bei Bioland nicht wesentlich von der
konventionellen Tierhaltung unterscheiden muss, zeigen die heute
veröffentlichten Bilder aus einem Bioland-zertifizierten Betrieb im Kreis
Lüchow-Dannenberg.
Auch nach den Bioland-Vorgaben können Schweine ihr Bedürfnis nach Wühlen, Spielen oder Bewegung nicht ausleben. Sie leben auf wenigen Quadratmetern mit kleinen Betonausläufen und etwas Strohmehl. Ebenso wie in konventionellen Betrieben finden sich hier zahlreiche Schweine mit schmerzhaften offenen Wunden, Gelenkverletzungen und Entzündungen. Versteckte Kameras verdeutlichen zusätzlich den groben Umgang mit den Tieren: einige Schweine werden an den Ohren in die Buchten geworfen, mit Werkzeugen traktiert und mit Tritten vorwärtsgetrieben. Selbst die Fixierung von Zuchtsauen in Abferkelgittern ist bei Bioland für sogenannte "Problemsauen" erlaubt. In diesem Betrieb wurden während der Aufnahmen sogar ausnahmslos alle Sauen kurz vor und nach dem Geburtstermin in körpergroßen Abferkelgittern bewegungslos fixiert. Ähnlich erschreckende Zustände deckte ARIWA in diesem Betrieb bereits 2016 auf. Offenbar sind die Betriebskontrollen bei Bioland nicht einmal dazu geeignet, für die Einhaltung der eigenen Mindeststandards zu sorgen.
Der Erzeugerverband Bioland hat es geschafft, sich durch geschicktes Marketing als Synonym für "artgerechte Tierhaltung" am Markt zu platzieren. Doch wer Tierprodukte mit Bioland-Siegel erwirbt, nimmt das heute gezeigte Tierleid in Kauf. "Und auch dort, wo versucht wird, es freiwillig besser zu machen, werden die Tiere eingesperrt, zwangsgeschwängert, verzüchtet, Mutter und Kind nach der Geburt getrennt und nach einem kurzen Leben brutal getötet", erklärt Sandra Franz, Pressesprecherin bei ARIWA. "Wer genau hinschaut, erkennt, es bleibt nicht viel übrig von der heilen Bio-Welt. Wem es wirklich um das Wohl der Tiere geht, der lebt vegan und konsumiert keine tierlichen Produkte."
Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) ist eine gemeinnützige
Tierrechtsorganisation. ARIWA deckt die Zustände in der Tierindustrie auf
und fördert eine tierfreundliche, vegane Lebensweise. Bundesweite
Bekanntheit erlangte ARIWA durch die Veröffentlichung von Recherchen in
Bio-Betrieben und Schweinezuchtanlagen sowie durch die Ausrichtung des "Vegan
Street Day" in Stuttgart und Dortmund. Zahlreiche politische TV-Magazine
sowie viele Print- und Onlinemedien nutzen regelmäßig von ARIWA zur
Verfügung gestelltes Bildmaterial.
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Quelle:
Animal Rights Watch e.V. - ARIWA
Hirschbachstraße 57, 73431 Aalen
Telefon: 07361 9754625
E-Mail: info@ariwa.org
Internet: http://www.ariwa.org
veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2019
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