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MELDUNG/063: Dioxinskandal - Kriminelle Machenschaften rückhaltlos aufklären (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 7. Januar 2011

Dioxinskandal: Kriminelle Machenschaften rückhaltlos aufklären

Was passiert mit den betroffenen Tieren?


Wie jetzt bekannt wurde, hat der Zulieferer von Futterfetten offenbar bereits seit März 2010 von der hohen Belastung gewusst. Damit muss jetzt endgültig von Vorsatz ausgegangen werden. Das Unternehmen hätte damit aus reiner Profigier leichtfertig die Gesundheit von Verbrauchern, aber auch Tieren riskiert, erklärt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, und fordert eine radikale Aufklärung. Besorgt zeigt sich der Verband, wie es nun für die Tiere auf den betroffenen Höfen weitergeht. In der Folge erster, bestätigter Belastungen wurden nach Berichten bereits 8000 Legehennen getötet.

"Damit hat das Unternehmen nicht nur mit der Gesundheit der Verbraucher gespielt, sondern auch mit dem Leben von Tieren. Die Verursacher müssen mit den höchstmöglichen Strafen belegt werden. Als Produkte haben die Tiere keinen Wert mehr, also werden sie zu Sondermüll degradiert. Schon aus ethischer Sicht ist das Töten gesunder Tiere abzulehnen. Das weitere Schicksal der möglicherweise betroffenen Tiere muss ebenso dringend geklärt werden", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und ergänzt: "Es ist geradezu widersinnig, die - zudem nur stichprobenartigen - Kontrollen denen zu überlassen, die mit dem Produkt Profit machen wollen. Damit ist der Betrug geradezu systemimmanent. Es geht um Gesundheit von Mensch und Tier, da ist der Staat gefordert".

Außerdem fordert der Deutsche Tierschutzbund eine Abkehr von der immer stärker werdenden Industrialisierung der Tierhaltung in der Landwirtschaft. "Wir befinden uns auf einem agrarpolitischen Irrweg. Tausende von Betrieben in Deutschland werden von einem Verursacher geschädigt, wie in diesem Fall. Das belegt, die Industrialisierung birgt immer die Gefahr eines Flächenbrandes, weil sich die Folgen von gesundheitsschädlichen Belastungen oder auch Seuchen, wie schon oft in der Vergangenheit, katapultartig zu Lasten von Mensch und Tier ausbreiten. Eine regional ausgerichtete Landwirtschaft als Kreislaufwirtschaft würde mehr Sicherheit schaffen und Mensch und Tier besser schützen", bilanziert Apel und mahnt, aus dem Skandal die richtigen Konsequenzen zu ziehen.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 7. Januar 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2011