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MELDUNG/116: Traurige Bilanz - Im Januar mehr Tiere in den Tierheimen (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 26. Januar 2012

Traurige Bilanz: Im Januar mehr Tiere in den Tierheimen


Auch in den ersten Wochen des neuen Jahres hatten die ohnehin am Rande ihrer Belastbarkeit stehenden Tierheime mit einer erhöhten Tieraufnahme zu kämpfen. Was als niedliche Überraschung unter dem Weihnachtsbaum begann, endete wieder einmal - trotz ständiger Warnungen des Deutschen Tierschutzbundes - häufig im Tierheim. Nach der anfänglichen Euphorie über das neue Haustier in der Ferienzeit nach Weihnachten, schwenkt die Stimmung im Alltag häufig in Desinteresse um. Die oft spontan und unüberlegt verschenkten Tiere beanspruchen Zeit, Geld und Verantwortung. Oft heißt die Lösung dann Abgeben oder gar, feige und gesetzeswidrig, Aussetzen. Die dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen über 500 Tierheime brauchen deshalb gerade jetzt Unterstützung.

Wer über ein Tier nachdenkt, muss sich ausgiebig informieren und die eigene Lebensplanung auf das neue Familienmitglied abstimmen, rät der Deutsche Tierschutzbund. "Trotz aller Erfolge, die wir in der Beratung vor einer Aufnahme eines Tieres in die Familie haben, gibt es immer wieder Menschen, die sich ohne notwendige gründliche Beratung ein Tier anschaffen", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und appelliert: "Wer sich jetzt überlegt, ein Tier aufzunehmen, sollte zuerst ins örtliche Tierheim gehen und sich erkundigen. Da warten viele Mitgeschöpfe auf ein gutes, neues Zuhause." Zudem sind die Tierheime auf Spenden oder ehrenamtliche Unterstützung gerade jetzt angewiesen, darauf weist Schröder hin.

Meerschweinchen im Tierheim Dormagen, Kaninchen und Hunde im Tierheim Berlin oder Katzen im Tierheim Niederlinxweiler. Die Tierschützer gehen von einer hohen Dunkelziffer ausgesetzter Tiere aus. Das Aussetzen von Tieren ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Gemäß Tierschutzgesetz kann dafür eine Strafe bis zu 25.000 Euro verhängt werden. Kommt das Tier dabei zu Schaden und wurde das bewusst in Kauf genommen, kann sogar eine Straftat vorliegen. Das "Aussetzen" lässt sich oft nicht beweisen, insbesondere Tiere, die nicht gekennzeichnet und registriert sind, lassen sich nicht eindeutig einem Tierhalter zuordnen, wenn sie aufgefunden werden. Daher setzt sich der Deutsche Tierschutzbund für eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierpflicht ein.


Die Broschüre "Welches Tier passt zu mir?" finden Interessierte unter
http://www.tierschutzbund.de/broschueren.html


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 26. Januar 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2012