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MELDUNG/311: Deutscher Tierschutzbund und Partner stellen Label für Milchkühe vor (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 20. Januar 2017

Deutscher Tierschutzbund und Partner stellen Label für Milchkühe vor


Gemeinsam mit den ersten Partnern des Lebensmitteleinzelhandels hat der Deutsche Tierschutzbund heute auf der Grünen Woche in Berlin sein Tierschutzlabel für Milchkühe vorgestellt. Lidl, ALDI Süd und ALDI Nord werden zukünftig Milchprodukte mit dem Label "Für Mehr Tierschutz" in der Einstiegs- und / oder Premiumstufe in ihren Sortimenten führen. Die zuliefernden Molkereien sind die Markenlizenznehmer des Tierschutzlabels, die Molkereien Bechtel und Gropper.

"Die Haltungsbedingungen und der Umgang mit den Milchkühen müssen dringend verbessert werden", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Milch hat gerade im letzten Jahr, aber auch schon in den Jahren zuvor, enorm an Wertschätzung verloren, mit fatalen Folgen für die Tiere. Die Handelspartner, die nun beim Tierschutzlabel für die Milchkühe im Boot sind, haben das erkannt und gehen einen neuen Weg. Es gibt jetzt sofort bei Lidl und ab Sommer bei ALDI Nord und ALDI SÜD bundesweit eine Kaufalternative für die Verbraucher, die einen anderen Umgang mit dem Tier stützen wollen. Wir hoffen, dass dies ein Signal auch an andere Handelsunternehmen ist, ebenfalls mehr Tierschutz in den Märkten zu ermöglichen."

Zur Grünen Woche führt Lidl bereits Frischmilch unter der regionalen Eigenmarke "Ein gutes Stück Bayern" mit der Premiumstufe des Tierschutzlabels in Bayern. Zukünftig sollen weitere Molkereiprodukte der Marke entsprechend gekennzeichnet werden. Bei der Molkerei Bechtel, die Lidl beliefert, sind erste Ställe für die Premiumstufe zertifiziert, bis zu 50 weitere werden hinzukommen. ALDI Nord und ALDI SÜD werden etwa ab Mitte des Jahres je nach Region Trinkmilch mit Premiumstufe und Einstiegsstufe einführen. Insgesamt sind bisher über 100 Ställe bei der Molkerei Gropper, die ALDI Nord und ALDI SÜD beliefert, für die Zertifizierung vorgesehen, erste Zertifizierungen sind abgeschlossen.

Das Tierschutzlabel stellt verbindliche Forderungen hinsichtlich des Platzangebots, das den Milchkühen zur Verfügung stehen muss. Eine Anbindehaltung ist verboten. In der Premiumstufe müssen die Kühe zusätzlich Zugang zu einem Laufhof und einer Weide haben. Eine komfortable Liegebox und ein Fressplatz pro Kuh sowie separate Kranken- und Abkalbebuchten müssen vorhanden sein. Das betäubungslose Veröden der Hornanlage der Kälber ist verboten. Die Pflicht zur Erhebung tierbezogener Indikatoren soll dazu dienen, Rückschlüsse auf das Wohlbefinden zu treffen. Vor dem Transport zum Schlachthof muss eine Trächtigkeitsuntersuchung durchgeführt werden; die Schlachtung von trächtigen Tieren ist nicht zulässig.


Alle Kriterien und weitere Informationen unter:
www.tierschutzlabel.info

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 20. Januar 2017
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2017

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