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POLITIK/760: Stierkampf - Kippt EU-Parlament Subventionen für Landwirte? (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 27. Oktober 2015

Stierkampf: Kippt EU-Parlament Subventionen für Landwirte?


Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt einen Änderungsantrag der Fraktion Grüne/EFA im Europaparlament, durch den die EU-Agrarsubventionen für Landwirte, die Tiere für den Stierkampf züchten, gestrichen werden sollen. Das Europaparlament stimmt am Mittwoch (28.10.2015) im Rahmen der Haushaltspläne für 2016 über den Änderungsantrag ab. Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher vom Europaparlament eine parteiübergreifende Zustimmung und damit ein Signal für den Tierschutz und gegen tierquälerische Stierkämpfe.

"Die Mehrheit der Spanier lehnt Stierkämpfe ab, die Mehrheit der Europäer sowieso. Jetzt sind die EU-Parlamentarier gefordert: Fördern sie weiter diese Tierqual oder gibt es ein klares europäisches Signal gegen den Stierkampf?", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Und weiter: "Wer diesen Leidenskampf als fröhliches und traditionelles Spektakel feiert, verschließt die Augen vor dem grausamen Umgang mit den Tieren. Und wer diesen Irrsinn mit Subventionen fördert, der macht sich mitschuldig am Tod dieser Tiere." Noch immer finden unter anderem in mehreren Ländern Südeuropas Stierkämpfe statt. Die Stiere finden dabei nicht nur in der Arena einen äußerst grausamen Tod, eine Großzahl der Stiere wird zudem zu "Übungszwecken" von den Toreros getötet. Allein in Spanien fallen jedes Jahr etwa 30.000 Stiere dem unter dem Deckmantel der kulturellen Tradition laufenden Spektakel "Stierkampf" zum Opfer. Aber auch etliche Pferde erleiden beim Stierkampf lebensgefährliche Verletzungen und müssen notgeschlachtet werden.

2013 wurde der Stierkampf in Spanien zum immateriellen Kulturgut erklärt, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung den Stierkampf ablehnt. Nur circa 14 Prozent sind Befürworter des Stierkampfes. Schätzungen zufolge sollen alleine in Spanien jährlich Subventionen in der Höhe von 130 Millionen Euro dem tierquälerischen Stierkampf zugutekommen.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 27. Oktober 2015
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2015

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