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POLITIK/815: Tierschutzbündnis stellt an kommende Regierung sechs Kernforderungen (Albert Schweitzer Stiftung)


Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - 25. September 2017

Tierschutzbündnis stellt an kommende Regierung sechs Kernforderungen zum Tierschutz


Im Hinblick auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen stellt das Bündnis für Tierschutzpolitik Kernforderungen an die Bundestagsparteien. Das Bündnis, zu dem auch die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt gehört, will damit dringend notwendige Verbesserungen im Tierschutz erreichen. So soll die nächste Bundesregierung konkrete Maßnahmen und Fristen in einem Tierschutzplan festschreiben. Zudem sind Alternativen zur Nutzung von Tieren für Konsumzwecke und Tierversuche weit stärker zu fördern als bisher.

»Unser gegenwärtiger Umgang mit Tieren ist in nahezu allen Nutzungsbereichen ethisch völlig inakzeptabel«, sagt Konstantinos Tsilimekis, Leiter des Wissenschaftsressorts der Albert Schweitzer Stiftung. »Wir haben den Tierschutz im Grundgesetz als Staatsziel festgeschrieben. Dem muss endlich politisch und rechtlich Rechnung getragen werden.«

Hierzu ist es nach Ansicht des Bündnisses nötig, das Tierschutzgesetz umfassend zu überarbeiten. Zudem soll ein nationaler Tierschutzplan, wie es ihn bereits in Niedersachsen gibt, langfristig ein verbindliches Leitbild für deutlich mehr Tierschutz bieten - unabhängig von Legislaturperioden und gewählten Parteien.

Besonders in der Landwirtschaft und bei Tierversuchen ist die Nutzung von Tieren stärker als bislang infrage zu stellen. Hier müssen bereits bestehende Alternativen gefördert sowie weitere entwickelt und etabliert werden.

Die erforderlichen Maßnahmen darf die nächste Bundesregierung nicht länger aufschieben oder rein wirtschaftlichen Interessen unterordnen, fordert das Tierschutzbündnis. Die Politik muss sich daher im Rahmen der Koalitionsverhandlungen klar zum Tierschutz bekennen.

Für den kommenden Koalitionsvertrag sind mitunter die folgenden kurzfristigen Ziele mit festen Zeitangaben zu verankern:

  1. Verbot der Amputationen am Tier wie das Abschneiden der Ringelschwänze bei Ferkeln
  2. Verbot der dauerhaften Fixierung von Tieren wie die Anbindehaltung von Kühen oder die Kastenstandhaltung von Sauen
  3. Gezielte Förderung von Tierschutzmaßnahmen
  4. Verbot von Qualzuchten bei Heimtieren und »Nutztieren«
  5. Erstellung einer Positivliste für die verantwortbare Haltung von Heimtieren
  6. Verbot der Haltung von Wildtieren im Zirkus

Über das Bündnis für Tierschutzpolitik

Das Bündnis für Tierschutzpolitik ist ein seit 2015 bestehender Zusammenschluss der Tierschutzorganisationen Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Bundesverband Tierschutz e.V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., PROVIEH e.V. sowie VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz.


Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere mit ein. Er engagierte sich daher stets für den Tierschutz und lebte in seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein. Mehr erfahren Sie auf albert-schweitzer-stiftung.de sowie über @SchweitzerTiere auf Twitter.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. September 2017
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Hauptstadtbüro | Dircksenstraße 47 | 10178 Berlin
Telefon: +49 (0)30 - 400 54 68 - 0 | Fax: +49 (0)30 - 400 54 68 - 69
E-Mail: kontakt@albert-schweitzer-stiftung.de
Internet: www.albert-schweitzer-stifung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2017

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