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VERBAND/109: Doping im Pferdesport - auf Berichterstattung über Turnier CHIO verzichten (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 25. Juni 2009

Doping im Pferdesport:
ARD und ZDF müssen auf Berichterstattung über das CHIO verzichten


Mit Entsetzen hat der Deutsche Tierschutzbund auf die jüngsten Dopingmeldungen im Pferdesport reagiert. Diesmal steht Isabell Werth im Rampenlicht. Damit zieht das Argument nicht mehr, Doping lasse sich auf eine Pferdesportart reduzieren. Nach dem Springreiten ist jetzt auch die Dressur betroffen. Der Pferdesport ist damit auf einer traurigen "Doping-Augenhöhe" mit der Tour de France.

"Doping ist nicht nur Betrug an Konkurrenten und am Publikum, sondern ein eklatanter, tierschutzrelevanter Missbrauch der Pferde. Wer so mit einem in seiner Obhut befindlichen und von ihm abhängigen Mitgeschöpf umgeht, hat jedes Recht verloren, auch noch im Rampenlicht zu stehen und ein Vorbild abzugeben. Was soll die reitbegeisterte Jugend davon halten, wenn ihre Vorbilder alles für erlaubt halten, was nicht entdeckt wird. In unseren früheren Gesprächen mit der Reiterlichen Vereinigung hieß es immer, Tierschutzprobleme treten auf kleinen Plätzen mit unerfahrenen bzw. unbedarften Reitern auf, nicht aber im Spitzensport. Offenbar ist das Gegenteil der Fall, das Lügengebäude bricht zusammen. Es wird klar, der Medaillenehrgeiz war für die Spitzensportler offenbar wichtiger als das Tierwohl", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, zu den neuesten Vorfällen.

Unter diesen Umständen fordert der Deutsche Tierschutzbund die ARD mit allen angeschlossenen Sendeanstalten und das ZDF auf, auf eine Berichterstattung über das CHIO in Aachen zu verzichten. Die Öffentlich- Rechtlichen stehen in einer besonderen Verantwortung, aber auch die privaten Sendeanstalten sollten auf Berichterstattungen verzichten.

Der Deutsche Tierschutzbund erneuert zugleich sein Gesprächsangebot an die Reiterliche Vereinigung: "Uns ist der Dialog wichtig, es muss in den Kreisen, in denen Pferde offenbar nur als Hochleistungsgeräte wahrgenommen werden, aufgeräumt werden", so Apel.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 25. Juni 2009
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2009