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AKTION/129: Thüringen braucht mehr Schwalbenfreunde (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 30. April 2013

Thüringen braucht mehr Schwalbenfreunde

Auftakt für des NABU-Projekt "Hier sind Schwalben willkommen!"



Mit dem Frühling sind nun auch die Schwalben nach Thüringen zurück gekehrt. Seit einigen Tagen häufen sich die Beobachtungen von Rauch- und Mehlschwalben. Tino Sauer, der Schwalbenbeauftragte des NABU Thüringen ruft, dazu auf, jetzt die Stalltüren für die Rauchschwalben, die innen brüten, zu öffnen oder Nisthilfen und Schlammpfützen anzubieten. Außerdem zeichnet der NABU Schwalbenfreunde, die sich für den Schwalbenschutz einsetzen, mit einer Plakette aus.

Im Rahmen des NABU-Projektes "Schwalben willkommen!" wurden heute in Erfurt der SWE-Verwertung Schwerborn 10 Nisthilfen für Rauchschwalben überreicht. Schon im letzten Jahr wurde der Verwertungsanlage für ihr Engagement im Schwalbenschutz die Plakette "Hier sind Schwalben willkommen!" übergeben. Die Übergabe der Schwalbennisthilfen ist der diesjährige Auftakt für das Projekt "Schwalben willkommen!". "Mit dem Projekt möchten wir erreichen, dass Vogelfreunde Mehl- und Rauchschwalben an ihren Häusern dulden oder sogar aktiv die Ansiedelung von Schwalben unterstützen", erklärt Tino Sauer.

Andreas Jahn, der Geschäftsführer der SWE Stadtwirtschaft GmbH, freut sich über die Schwalbennisthilfen: "Ein altes Sprichwort sagt doch, ‹Schwalben bringen Glück ins Haus‹, außerdem dienen solche Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt".

Auf dem Betriebsgelände tummeln sich hauptsächlich Mehlschwalben. "Zur Zeit gibt es dort etwa 150 Mehlschwalbennester und zirka 20 Rauchschwalbenbrutpaare. Mit den Nisthilfen soll die Ansiedelung der Rauchschwalben in Bereiche gelenkt werden, in denen die Vögel sicher brüten können", sagt Tino Sauer.

Rauchschwalben bringen ihre Nester meist im Inneren von Gebäuden an. Aus Lehm und Pflanzenfasern bauen die Vögel in Ställen, Schuppen oder Garagen Nester, die nach oben offen sind. "Die Nisthilfen in Schwerborn sind einfache Brettchen, die an die Wand geschraubt werden. Diese Stütze reicht aus, damit die Rauchschwalben schön darauf bauen können," so Sauer. Auch einfache Lehmpfützen helfen den Schwalben. Die Pfützen sollten vor allem zur Nestbauzeit im Mai und Juni immer feucht gehalten werden. Ist der Boden eher sandig empfiehlt es sich, ein wenig lehmiges Material in die Pfütze zu legen.

Mehlschwalbennester sind an Hausfassaden direkt unterhalb des Dachvorsprungs zu finden. Sie bestehen aus reinem Lehm und sind halbkugelförmig bis zur Decke hoch gebaut. Um den Nestbau an glatten Wänden zu erleichtern und ein Abbrechen des Nestes zu verhindern, können sie für Mehlschwalben einfache Nistsimse bauen.

Die Schwalbenbestände gehen seit Jahren zurück, deshalb ist es notwendig, den Vögeln zu helfen. Tino Sauer möchte Schwalbenfreunde in Thüringen dazu motivieren, sich für die Auszeichnung des NABU zu bewerben. Mittlerweile schmücken sich in Thüringen schon über 500 Häuser mit der Plakette.

Nähere Infos: www.NABU-Thueringen.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 30.04.2013
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2013