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AKTION/169: Hier sind Schwalben willkommen! (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 21. Mai 2014

Start in die neue Schwalbensaison

Auftakt für des NABU-Projekt "Hier sind Schwalben willkommen!"



Schon seit einiger Zeit sind die Schwalben in Thüringen zurück. Um den Schwalben zu helfen und diejenigen zu unterstützen, die Schwalbennester an ihren Häusern dulden, hat der NABU Thüringen die Aktion "Schwalben willkommen!" ins Leben gerufen.

Zum Auftakt der Schwalbensaison wurde heute dem Landgasthof zur Tanne in Dachwig die Plakette "Hier sind Schwalben willkommen!" verliehen. "Am Landgasthof befinden sich seit einigen Jahren mehrere Mehlschwalbennester und für die Schwalben ist es ganz wichtig, dass es noch Häuser gibt an denen sie ungestört brüten dürfen", sagt Tino Sauer, der Schwalbenbeauftragte des NABU Thüringen. Als Kulturfolger haben sich Mehl- und Rauchschwalben an eine vom Menschen geprägte Umgebung angepasst. Doch trotz ihrer Anpassung gehen die Schwalbenbestände seit Jahren zurück. Intensive Landwirtschaft, fortschreitende Versiegelung der Landschaft, schwalbenunfreundliche Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und Beseitigung von Nestern machen ihnen das Leben schwer. Mangel an geeignetem Nestbaumaterial, fehlende Nistplätze und unzureichendes Nahrungsangebot sind die Folgen. "Mit unsere Aktion möchten wir Menschen dafür auszeichnen, die sich für den Schwalbenschutz einsetzten. Als Dank für das Engagement erhalten Interessierte eine schöne Plakette, die man sichtbar an Gebäuden anbringen kann", erklärt der Schwalbenbeauftragte.

Um Mehl- und Rauchschwalben das Leben in ihren Sommerquartieren annehmlicher zu machen, gibt es eine Reihe von einfachen und wirkungsvollen Hilfsmöglichkeiten. Tino Sauer rät zum Beispiel Einschlupflöcher an Ställen offen zu lassen. Rauchschwalben bringen ihre Nester meist im Inneren von Gebäuden an. Aus Lehm und Pflanzenfasern bauen die Vögel in Ställen, Schuppen oder Garagen Nester, die nach oben offen sind. Auch einfache Lehmpfützen helfen den Schwalben. Die Pfützen sollten vor allem zur Nestbauzeit im Mai und Juni immer feucht gehalten werden. Ist der Boden eher sandig empfiehlt es sich, ein wenig lehmiges Material in die Pfütze zu legen. Mehlschwalbennester sind an Hausfassaden direkt unterhalb des Dachvorsprungs zu finden. Sie bestehen aus reinem Lehm und sind halbkugelförmig bis zur Decke hoch gebaut. Um den Nestbau an glatten Wänden zu erleichtern und ein Abbrechen des Nestes zu verhindern, können sie für Mehlschwalben einfache Nistsimse bauen.

Die Schwalbenbestände gehen seit Jahren zurück, deshalb ist es notwendig, den Vögeln zu helfen. Tino Sauer möchte Schwalbenfreunde in Thüringen dazu motivieren, sich für die Auszeichnung des NABU zu bewerben. Mittlerweile schmücken sich in Thüringen schon über 800 Häuser mit der Plakette.

Nähere Infos: www.NABU-Thueringen.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 21.05.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2014