Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → ARTENSCHUTZ

AKTION/196: Wintervogelzählung am Sturm-Wochenende - Abwärtstrend bei Grünfinken hält an (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 13. Januar 2015 - Stunde der Wintervögel

NABU-Wintervogelzählung am Sturm-Wochenende - Vom Winde verweht?

Vordere Plätze an die üblichen Verdächtigen / Kälteflüchtlinge blieben aus / Abwärtstrend bei Grünfinken hält an



Potsdam. Brandenburgs Naturfreunde und Vögel trotzten bei der NABU-Aktion "Stunde der Wintervögel" am vergangenen Wochenende dem Sturm. Bei der überwiegenden Zahl der Vogelarten, die unter den ersten 10 landeten, waren sogar mehr Vögel pro Garten zu sehen als im vergangenen Jahr. Auch beim Vogelzählen war der Sturm das beherrschende Thema. "Normalerweise halten sich die Vögel bei derartigem Wetter eher in der Deckung auf und sind nicht ganz so leicht zu beobachten", so Christiane Schröder, Biologin beim NABU Brandenburg. Und auch viele märkischen Vogelfreunde ließen sich trotz Wind und Regen die NABU-Wintervogelzählung nicht entgehen. Zwischenstand für Brandenburg: Aktuell zeichnet sich eine ähnlich hohe Beteiligung wie im vergangenen Jahr ab. Zurzeit haben 2349 Vogelfreunde in 1559 Gärten haben 79.534 Vögel notiert und dem NABU gemeldet.

An der Spitze liegen Haussperling (Spatz), Kohlmeise und Feldsperling. Wegen des milden Winters sind kaum "Kälteflüchtlinge" aus den nördlichen Gefilden zu verzeichnen. Da auch in Skandinavien mildes Wetter vorherrscht konnten somit keine Masseneinflüge von den so genannten Invasionsvögeln wie z.B. Bergfinken oder den farbenprächtigen Seidenschwänzen vermerkt werden. Erfreulicherweise wurden bei den meisten Arten die sich im oberen Teil der Tabelle finden, ein Plus bei der "Anzahl der Vögel pro Garten" festgestellt. Auch bei der Amsel, deren Population ja in einigen Bundesländern in den vergangen Jahren durch das Usutu-Virus dezimiert worden war, zeigt der Trend in Brandenburg nach oben. Einen anhaltenden Abwärtstrend muss der NABU leider beim Grünfink feststellen. Mit einem Minus von 19 Prozent und nur 3,38 Vögel/Garten landet er in der Zwischenbilanz für Brandenburg auf Platz 6. Offenbar ein Ergebnis des Grünfinkensterbens, das in den vergangen Jahren in Teilen Deutschlands auftrat.

*

Quelle:
Pressedienst, 13.01.2015
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Januar 2015


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang