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AKTION/296: "Stunde der Gartenvögel" - Schwalben und Mauersegler scheinen sich zu erholen (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - 15. Mai 2017

NABU: Schwalben und Mauersegler scheinen sich zu erholen

Erster Trend zur "Stunde der Gartenvögel" 2017 in Niedersachsen


Hannover - Heute hat der NABU Niedersachsen einen ersten Trend zur NABU-Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" gezogen, in deren Rahmen am Muttertags-Wochenende Vogelfreunde auch in Niedersachsen zum dreizehnten Mal aufgerufen waren, alle innerhalb einer Stunde gezählten Gefiederten im Garten, Kleingarten oder Park zu notieren und an den NABU zu melden.

Bis Montagmorgen haben in Niedersachsen über 3.600 (D: 32.000) Vogelfreundinnen und Vogelfreunde bei der Stunde der Gartenvögel aus 2.300 (D: 21.500) Gärten und Parks mehr als 85.200 (D: 750.000) beobachtete Vögel gemeldet. Häufigste Art ist erneut der Haussperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star. "Nach aktuellem Zwischenstand waren in diesem Jahr 5-6 Prozent weniger Vögel zu zählen am im vergangenen Mai, allerdings nur knapp 1 Prozent weniger als im langjährigen Mittel von 35 Vogelindividuen pro Garten", bilanziert Ulrich Thüre, Pressesprecher des NABU Niedersachsen.

Schönes Frühlingswetter mit nur wenig Regen machte es leicht, eine geeignete Zählstunde zu finden, dazu spülte eine Warmfront aus Süden größere Zahlen besonders spät ankommender Zugvögel ins Land. "Dieses Ergebnis bewegt sich innerhalb der normalen Schwankungen der bisherigen Zählergebnisse und ist eine willkommene Entwarnung nach dem bei der vergangenen Stunde der Wintervögel festgestellten auffälligen Fehlen von Vögeln am Futterhäuschen", erklärt Ulrich Thüre. Die Winterzahlen lagen damals satte 16 Prozent unter Vorjahr bzw. 15 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.

Die erhoffte eindeutige Erklärung für das Fehlen der Wintervögel konnte die Mai-Zählung jedoch bisher nicht liefern. Waren die Winterzahlen unserer Meisenarten noch um 30 bis 60 Prozent niedriger als im Vorjahr, sind es nun zur Brutzeit lediglich 10 bis 20 Prozent. Dies passt sowohl zur Theorie, dass ein Großteil des Fehlens durch geringen Winterzuzug aus dem Norden und Osten verursacht wurde, als auch dazu, dass ein schlechter Bruterfolg 2016 die Ursache war.

Überraschend hat der Mauersegler bei der laufenden "Stunde der Gartenvögel" von allen Arten in den Top 20 den größten absoluten Zuwachs zu verzeichnen. Jahrelang nahmen die Mauerseglerbeobachtungen nahezu kontinuierlich ab, seit Beginn der Aktion um fast die Hälfte. Diese Talfahrt scheint erst einmal gestoppt. Momentan liegen die Werte um 39 Prozent über dem Vorjahr, daran wird sich wohl nichts Grundlegendes mehr ändern. Leider reicht dieses Hoffnungszeichen noch nicht, um den langjährig abnehmenden Trend umzukehren.

"Wir bekommen durch diese Aktion Hinweise auf Trends bei den Garten- und Parkvögeln unserer Heimat und merken, dass sich viele Menschen intensiv mit der Vogelwelt, der Natur und dem Naturschutz beschäftigt haben. Und ein umweltpädagogischer Effekt ist auch noch gleich dabei: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen die Vogelarten voneinander zu unterscheiden. Ein wunderbarer Aspekt in Zeiten schwindender Artenkenntnis! Denn nur was ich kenne, kann ich auch schützen!", begründet der NABU-Pressesprecher die Aktion.

Da die Ergebniseingabe noch bis zum 22. Mai möglich ist, kann der NABU Niedersachsen derzeit nur auf erste Trends zurückgreifen - diese sind aber bereits recht stabil. Demnach liegt nach dem Haussperling auf Rang 1, knapp vor der Amsel mit 4,5 Exemplaren pro Garten. Die Amsel ist jedoch, im Gegensatz zum Haussperling, in fast allen Gärten und Parks des Landes zu Hause. Es folgen Kohlmeise, Blaumeise und Star.

Gewinner der diesjährigen Zählung könnten Mehl- und Rauchschwalbe sowie der Mauersegler sein, die momentan ein starkes Plus aufweisen. So konnte die Mehlschwalbe, die letztes Jahr noch auf dem elften Rang lag, aktuell auf den achten Platz vorrücken.

"In der Rangfolge können sich", erläutert der NABU-Pressesprecher, "durchaus noch Verschiebungen ergeben. Beobachtungen können noch bis einschließlich 22. Mai online oder postalisch gemeldet werden." Die Beobachtungen melden Sie bitte per Post (NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin) oder einfach im Internet unter
http://niedersachsen.nabu.de/aktionen/sdg/
oder auch unter
www.stundedergartenvoegel.de .



Weitere Infos finden Sie unter

Die einzelnen Zählergebnisse können Sie, sortiert nach Vogelart oder Landkreis, auf unserer Internetseite www.NABU-niedersachsen.de direkt unter
https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/14847.html
abrufen.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 86/17, 15.05.2017
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Niedersachsen e.V.
Alleestr. 36, 30167 Hannover
Tel.: 0511/911 05-27, Fax: 0511/911 05-40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2017

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