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AMPHIBIEN/067: Amphibienwanderung beginnt in Hamburg - NABU bittet Autofahrer um Rücksicht (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 19. März 2010

Amphibienwanderung beginnt

NABU bittet Autofahrer um Rücksicht


Mit den steigenden Temperaturen beginnt dieser Tage die Amphibienwanderung in Hamburg, darauf weist der NABU hin. Erste wandernde Molche und Kröten haben die Naturschützer jetzt in Bergedorf beobachtet. Sobald die Temperaturen nachts über vier Grad liegen und es gleichzeitig regnet, werden die Amphibien massiv zu ihren Laichgewässern wandern, um sich dort fortzupflanzen. Der NABU bittet die Autofahrer um Rücksichtnahme auf diese gefährdeten Tiere.

"Sobald es etwas milder wird, gibt es jetzt bei unseren Fröschen, Kröten und Molchen kein Halten mehr", erklärt Diplom-Biologe Bernd Quellmalz, Sprecher des NABU Hamburg. "Dann heißt es: Rücksicht nehmen!" Denn während ihrer Laichwanderungen müssen Amphibien gerade in Hamburg viele Straßen überqueren. "Viele Tiere überleben das nicht", bedauert Quellmalz. "Die Tiere sterben aber nicht nur durch das direkte Überrollen unter den Autoreifen. Auch der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn tötet sie." An die Autofahrer appelliert Quellmalz daher, auf Straßen und Wegen mit Amphibienwanderungen Tempo 30 möglichst nicht zu überschreiten, um den Druck gering zu halten und die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen. Wo Amphibien in Hamburg wandern, erfährt man unter www.NABU-Hamburg.de.

"Seit vielen Jahren engagieren sich Naturschützer an unseren Straßen für den Schutz dieser bedrohten Tiere", so Quellmalz. In und um Hamburg sind beispielsweise in Harburg, Bergedorf, Wedel, Duvenstedt und Rahlstedt Jahr für Jahr NABU-Gruppen aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. "Weitere Helferinnen und Helfer sind herzlich willkommen!" Der NABU bietet unter www.nabu.de/kroetenwanderung Sonderseiten zum bundesweiten Wandergeschehen an. Dort gibt es neben aktuellen Meldungen über besondere Ereignisse und seltene Arten auch eine bundesweite Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen und Aktionen informiert und wo Helfer gebraucht werden.

Amphibien legen auf ihren Wanderungen Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibien an ihr Geburtsgewässer zurück.


Gegen Einsendung von 3,44 Euro in Briefmarken an den NABU Hamburg, Osterstraße 58, 20259 Hamburg ist eine ausführliche NABU-Broschüre über Frösche und Kröten erhältlich. Oder direkt abholen im NABU-Infozentrum (selbe Adresse): Mo bis Do 14 bis 17 Uhr. Infos zur Amphibienwanderung in Hamburg gibt es unter www.NABU-Hamburg.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 35, 19.03.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2010