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INSEKTEN/195: Wanderausstellung "Lebensräume für Schmetterlinge" (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 15. Dezember 2011

Damit unsere Landschaft ihre Seele bewahrt

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg eröffnen im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz die BUND-Wanderausstellung "Lebensräume für Schmetterlinge"


Am heutigen Donnerstag haben der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, und die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender die vom BUND Baden-Württemberg konzipierte Wanderausstellung "Lebensräume für Schmetterlinge" eröffnet. Die Ausstellung macht auf die Lebensweise und Gefährdung von Tagfaltern aufmerksam und wird in den kommenden Jahren an zahlreichen Orten in Baden-Württemberg zu sehen sein.

Stuttgart. "Von den 1.170 Großschmetterlingsarten in Baden-Württemberg sind fünf Prozent ausgestorben oder verschwunden, acht Prozent sind vom Aussterben bedroht. Diese Zahlen zeigen deutlich, wie rasch der Artenrückgang global wie lokal voranschreitet. Die Landesregierung hat sich in der Koalitionsvereinbarung ausdrücklich für den Erhalt der Biodiversität in Baden-Württemberg ausgesprochen und wird dieses Thema verstärkt angehen", sagte der für Naturschutz zuständige Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, bei der Eröffnung der Ausstellung "Lebensräume für Schmetterlinge" am 15. Dezember im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart.

Bonde hob einen der Erfolge des baden-württembergischen Artenschutzprogramms besonders hervor: "Seit zehn Jahren konnte sich der Schwarze Apollo durch effektive Pflege erholen und auf neuen Standorten ausbreiten. Dieser Erfolg ist einer vertrauensvollen Zusammenarbeit von Naturschutzbehörden, Flächenbewirtschaftern, Verbänden und sachkundigen Bürgern zu verdanken. Die Wanderausstellung des BUND wirbt in hervorragender Weise um das wichtige Anliegen des Naturschutzes", so Bonde, der zugleich Vorsitzender der Stiftung Naturschutzfonds ist.

"Schmetterlinge sind die Seele unserer Landschaft", sagte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender, "ich wünsche mir sehr, dass unsere schöne Wanderausstellung zu einer Sensibilisierung bezüglich der Gefahren beiträgt, denen Tagfalter bei uns in Baden-Württemberg ausgesetzt sind." Brigitte Dahlbender dankte Alexander Bonde im Namen des BUND für die großzügige Unterstützung der Ausstellung, die eines der herausgehobenen Projekte des BUND-Naturschutzschwerpunktes "Schmetterlingsland Baden-Württemberg" darstellt.

Die BUND-Landesvorsitzende wies darauf hin, dass die Lebensräume von Schmetterlingen immer weiter schrumpfen und zudem der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft die Nahrungspflanzen der Falter sowie die Tiere selbst schädigt. "Weil blütenreiche Lebensräume für Schmetterlinge infolge der intensiven Landwirtschaft immer weiter schrumpfen, stehen drei Viertel der heimischen Tagfalterarten auf der Roten Liste. Auch einstmals häufige Arten werden immer seltener. Ich wünsche mir sehr, dass unsere schöne Wanderausstellung die Menschen dazu motiviert, für mehr Vielfalt in der Landschaft und im Siedlungsbereich aktiv zu werden" unterstrich Brigitte Dahlbender.

Nach der feierlichen Eröffnung im Ministerium geht die Ausstellung auf Tour durch das ganze Land. Die erste Station ist vom 5. bis zum 8. Januar Radolfzell, wo "Lebensräume für Schmetterlinge" im Rahmen der Naturschutztage zu sehen sein wird. Anschließend folgen Konstanz, Waldshut, Lörrach, Rheinfelden, Bad Bellingen-Schliengen, Kandern, Freiburg, Landesgartenschau Nagold, Tübingen, Bad Saulgau und Ravensburg. Weitere Ausstellungsorte sind in Planung.

Die aus Schautafeln und weiterem Informationsmaterial bestehende Ausstellung kann von Schulen, Volkshochschulen, Gemeindeämtern und anderen Institutionen ausgeliehen werden und richtet sich an Erwachsene sowie an ältere Schülerinnen und Schüler. "Wir möchten mit dieser Ausstellung so viele Menschen wie möglich in ganz Baden-Württemberg für die Schmetterlinge begeistern", sagte Brigitte Dahlbender, "denn es gibt keine Region in unserem Land, die vom langsamen Rückzug der Tagfalter nicht betroffen ist."

Aus diesem Grund sei auch die Einrichtung eines landesweiten Biotopverbunds notwendig, der die Lebensräume der Schmetterlinge optimal vernetzt. Gemeinsam mit Kommunen und Landwirten müssten ökologische Vorrangflächen für Tagfalter geschaffen werden. Dies könne maßgeblich zur Erhaltung der Biodiversität auf unseren Wiesen und Ackerrainen beitragen. Naturschutzgruppen im ganzen Land könnten diese Entwicklungen anstoßen und begleiten. "Wir müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen", so Brigitte Dahlbender, "damit die Seele unserer Landschaft erhalten bleibt."

Weitere Informationen zur Ausstellung "Lebensräume für
Schmetterlinge": www.schmetterlingsland.de

Weitere Informationen zur Stiftung Naturschutzfonds
Baden-Württemberg: www.stiftung-naturschutz-bw.de


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Quelle:
Presseinformation, 15.12.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Dezember 2011