Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz
Presseinformation vom 8. Februar 2013
In guter Nachbarschaft: Katzenliebhaber und Vogelfreunde
Katzen erbeuten jährlich 200 Millionen Vögel in Deutschland. Der LBV erklärt, wie man Katzen halten und die Vogelwelt schonen kann
Hilpoltstein, 08.02.2013 - Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) wirbt für Verständnis bei allen Katzenliebhabern. Immer wieder sorgt das schwierige Verhältnis zwischen Vögeln und Stubentigern für Streit zwischen Vogel- und Katzenfreunden, insbesondere unter Nachbarn. Doch gerade in Siedlungsbereichen, wo besonders viele Katzen ihre natürlichen Jagdinstinkte ausleben, treffen sie dabei auf eine hohe Singvogeldichte. Dabei erbeuten 8,2 Millionen Hauskatzen in Deutschland jedes Jahr 200 Millionen Vögel. Um diesen Aderlass zu reduzieren, hat der LBV Tipps für Katzenhalter und Vogelschützer zusammengestellt.
Auch wenn die Katze schon vor Jahrtausenden domestiziert wurde, zeichnet sie sich immer noch durch die wesentlichen Merkmale ihrer wilden Stammform aus und ist ein Raubtier geblieben. Zwar werden Katzen meist gefüttert und hätten eigentlich keinen Bedarf zu jagen, aber sie tun es trotzdem. Dabei werden nicht alle Beutetiere gefressen, die Jagd dient dem Training und dem Ausleben des Spieltriebes. Gefangen werden auch Fledermäuse, Eidechsen und alle kleinen Säugerarten. Wichtig ist für die Katze dabei nur, dass sich das Tier bewegt. Nach US-amerikanischen Studien erbeutet jede Katze in gemäßigten Klimazonen in Europa 30 bis 47 Vögel im Jahr, Schätzungen in Deutschland gehen von 25 Vögeln aus.
In den meisten Fällen erbeutet die Katze keine gesunden, sondern geschwächte oder junge bzw. unerfahrene Tiere. Sind allerdings zu viele Katzen im selben Gebiet aktiv, besteht die Gefahr, dass die Populationen der Beutetiere stark beeinträchtigt werden. Ist eine Katze in ihrem Revier unterwegs, bedeutet das für die dort lebenden Singvögel einen enormen Stress. Gerade in der Brutzeit und Jungenaufzucht können solche Störungen gravierende Ausmaße annehmen. Dass Katzen auch auf Bäume klettern und Gelege plündern können, stellt eine weitere Beeinträchtigung dar.
Natürlich hat die Lebensraumqualität auf Tierpopulationen einen größeren Einfluss als die Beutegreifer. Doch streunende Katzen in hoher Bestandsdichte können dazu führen, dass Populationen von Kleintieren ausgelöscht werden. Dies betrifft vor allem Bodenbrüter wie Feldlerchen oder Wiesenpieper. Auch Amphibien und Reptilien können stark betroffen sein.
Katzenhalter sind für ihr Tier verantwortlich, auch wenn es am Tag oder nachts unbeaufsichtigt im Garten herumstreunt. Katzenbesitzer sollten daher die wild lebenden Vögel nicht von ihrer Tierliebe ausschließen. Schutzmaßnahmen Einzelner sind zwar nicht für die Katz, aber nur wenn möglichst zahlreiche Gartenfreunde, ob Katzenhalter oder nicht, den Vögeln helfen, fallen weniger den Hauskatzen zum Opfer.
Was Katzenfreunde u.a. tun können, damit sich die Zahl der getöteten Vögel in Grenzen hält:
Ausgewählte Möglichkeiten für Vogelliebhaber und Gartenbesitzer den Tieren zu helfen:
Zahlreiche weitere Tipps finden
Katzenliebhaber und Vogelfreunde
unter www.lbv.de/katzen
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Quelle:
Presseinformation, 08.02.2013
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/4775-30, Fax: 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2013