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MELDUNG/179: Neuer Rekord bei überwinternden Großen Hufeisennasen (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz

Presseinformation vom 17. April 2014

Neuer Rekord bei überwinternden Großen Hufeisennasen

Winterzählung 2014 ergibt neue Höchstzahl bei Deutschlands seltenster Fledermausart - Berechtigte Hoffnung auf weitere Kolonie



Hohenburg, 17.04.2014 - Bei der diesjährigen Winterkontrolle des EUfinanzierten LIFE-Projektes "Große Hufeisennase in der Oberpfalz" freute sich der Landesbund für Vogelschutz (LBV) über ein erfreuliches Ergebnis: Erstmals wurde die Marke von 100 Großen Hufeisennasen, Deutschlands seltenster Fledermausart, übertroffen. Schon seit 2010 hatte sich die Zahl der im Winter gefundenen Tiere verdoppelt. Eine weitere positive Entwicklung ist auch, dass die erste der Hohenburger Hufeisennasen in 30-40 Kilometern Entfernung überwintern und somit ihr Verbreitungsgebiet wieder ausdehnen. Die Hoffnung des LBV, dass sich in den nächsten Jahren eine weitere Kolonie bildet, wächst somit weiter.

Gruppe von Fledermäusen hängt von einer felsigen Decke herab - Foto: © Rudolf Leitl

Hufeisennasen im Winterschlaf
Foto: © Rudolf Leitl

Vor kurzem führten Mitarbeiter des Bundesforstbetriebs Hohenfels und der Umweltabteilung der US-Armee gemeinsam mit Projektleiter Rudolf Leitl die alljährliche Winterkontrolle durch. Drei der vier wichtigsten Überwinterungshöhlen liegen im Truppenübungsplatz Hohenfels. Obwohl militärisches Sperrgebiet, sind die Höhleneingänge zusätzlich fledermausgerecht vergittert. Nur so ist gewährleistet, dass keine Störungen passieren und der Bestand weiter anwachsen kann. Die Daten der Winterzählung reichen zu manchen Höhlen bis 1961 zurück. Mitte der 1980er Jahre wurden kaum mehr als zehn Exemplare in den Winterquartieren gefunden. Mit der Hoffnung, diese letzte kleine Population zu retten, wurden die vier wichtigsten Höhlen an ihren Eingängen Fledermaus-gerecht vergittert. Daraufhin stabilisierten sich die Zahlen zumindest, Ende der 1990er Jahre begann dann ein zögerlicher Anstieg.

Säulendiagramm Winterzählungen 1986-2014 - Grafik: © LBV

Grafik: © LBV

Zwischenzeitlich wurden noch weitere Unterstützungsmaßnahmen getätigt. Das Anwesen, in dem die Hufeisennasenmütter Ihre Jungen zur Welt bringen wurde von 2009 bis 2011 als "Fledermaushaus" saniert und die Quartierbedingungen wurden speziell für diese Art optimiert. Seit 2012 bemüht sich der LBV gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem Naturpark Hirschwald die Jagdlebensräume dieser Art im Rahmen eines EU-Life-Projektes auszuweiten und zu verbessern. Die Großen Hufeisennasen honorieren diese Schutzbemühungen seither mit deutlich größeren Zuwächsen als bisher. Seit 2010 hat sich die Zahl der im Winter gefundenen Tiere verdoppelt und bei der Winterzählung 2014 konnte erstmals die 100er Marke übertroffen werden.

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Quelle:
Presseinformation, 17.04.2014
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/4775-30, Fax: 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. April 2014