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PFLANZEN/142: Der Wildapfel - Baum des Jahres 2013 (aid)


aid-Newsletter Nr. 45 vom 7. November 2012

Der Wildapfel

Baum des Jahres 2013



(aid) - Der Wildapfel ist der Baum des Jahres 2013. Die heimische Baumart ist eine vergessene Schönheit und vom Aussterben bedroht, begründet die Dr. Silvius Wodarz-Stiftung ihre Entscheidung. Der kleine unscheinbare Obstbaum wächst am Waldrand und fällt meist nur in der Blütezeit ins Auge.

Der Wildapfel (Malus sylvestris) ist in nahezu ganz Europa verbreitet, kann aber mit anderen Waldbaumarten kaum konkurrieren. Er ist sehr lichtbedürftig und fühlt sich daher am Waldrand und in freien Gehölzinseln am wohlsten. Es ist nicht einfach, den Wildapfel vom teilweise auch wild wachsenden Kulturapfel zu unterscheiden. Das beste Erkennungsmerkmal sind die gelb-grünen Früchte, die im September und Oktober reif sind. Sie sind mit höchstens drei Zentimeter Dicke deutlich kleiner und runder als Kulturäpfel. Frisch sind sie ungenießbar, sehr herb und hart, sodass der Baum auch Holzapfel genannt wird. Gedörrt oder gekocht, im Tee oder als Gelee entfalten die kleinen Äpfelchen aber ihr besonderes Aroma. Übrigens stammt der Kulturapfel nach heutigem Kenntnisstand nicht vom europäischen Wildapfel ab, sondern von asiatischen Wildarten.

Häufig bleibt der Wildapfel nur ein Strauch und erreicht in seltenen Fällen eine Höhe von zehn Metern. Er blüht kurz nach dem Austrieb der Blätter Ende April bis Anfang Mai und seine weiß bis rosa leuchtenden Blüten sind ein einzigartiger Anblick. Dabei blühen viele Äste nur alle zwei Jahre, sodass die Blüte in der Regel nicht die gesamte Krone erfasst.

Die Holzäpfelchen werden gerne von Wild, Kleinsäugern und Vögeln gefressen, die für eine weite Verbreitung der Samen sorgen. Die Blüten sind auch Bienen- und Hummelweide. Die jungen Bäume werden oft vom Wild verbissen, was zu großen Schäden führen kann.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
http://baum-des-jahres.de

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Quelle:
aid-Newsletter 45/12 vom 7.11.2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2012