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POLITIK/267: Nichts Neues von der Internationalen Walfangkommission (GSM)


Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere e.V. (GSM)

Pressemitteilung vom 27. Juni 2009

Nichts Neues von der IWC


Ohne eine konkrete Einigung ist die 61. Tagung der "Internationalen Walfang-Kommission" (IWC) auf der Atlantikinsel Madeira zu Ende gegangen. Seit einem Jahr bemüht sich eine kleine Arbeitsgruppe, zu der auch Deutschland gehört, die IWC zu reformieren. Man ist sich in dem inzwischen 84 Länder starken Gremium immerhin einig, zumindest ein weiteres Jahr daran zu arbeiten.

Der deutsche Delegationsleiter und Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Gert Lindemann begrüßt diesen Entschluss: "Wir wollen, dass der Walfang, aber auch alle anderen Belange, die sich auf Wale beziehen, wie Unfälle mit der Schifffahrt und Beifänge in der Fischerei, unter die Kontrolle der IWC gestellt werden. Deshalb sind wir froh, dass überschaubare und arbeitsfähige Strukturen über die Zukunft der IWC weiter verhandelt werden." Deutschland trägt dazu sowohl personell in Sitzungen, als auch wissenschaftlich, wie in der Antarktisforschung und beim Thema Klimaschutz bei.

Seit einigen Jahren wird von manchen Mitgliedern befürchtet, dass die IWC aufgelöst wird oder, dass wichtige Fangnationen, wie Japan, Norwegen und Island sie verlassen könnten. Was das bedeutet, zeigt sich immer wieder beim Thema Kleinwale. Zu Tausenden werden Delfine und Tümmler, z.B. in Japan, gejagt, und Tausende kommen in Beifängen um. Auch dieses Problem muss dringend unter das Dach der IWC.

Nicht einigen konnte man sich über die Höhe von Fangquoten, die z.B. Grönland beantragt. Das Land, das indigenen Walfang betreibt und deshalb nicht unter das Fangverbot zu kommerziellen Zwecken (Moratorium) fällt, verlangt zusätzlich zu Quoten von Finn-, Zwerg- und Grönlandwalen neuerdings eine weitere Quote für 10 Buckelwale. Besonders bei den zusätzlich beanspruchten und gefährdeten Buckelwalen gehen die Meinungen weit auseinander, zumal Grönland im vergangenen Jahr nicht in der Lage war, die zugesprochene Quote an Finn- und Zwergwalen überhaupt zu nutzen. Im Herbst soll darüber im Rahmen einer Sitzung verhandelt werden.


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Quelle:
Pressemitteilung, 27.06.2009
Herausgeber:
Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere e.V. (GSM)
Kieler Str. 2, 25451 Quickborn
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E-Mail: info@gsm-ev.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2009