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VÖGEL/796: Bremens häufigste Gartenvögel in der Balz - Blau- und Kohlmeise grenzen Reviere ab (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 24. Februar 2012

Tietie-tirrr und Tzitzie-bäh

Bremens häufigste Gartenvögel in der Balz - Blau- und Kohlmeise grenzen Reviere ab
Jetzt noch Nistkästen bauen - Bauplansammlung im Infopaket


(Bremen, den 24/02/12) Aus voller Kehle zwitschert es aus den Baumspitzen: "Tietie-tirrr!" und "Tzitzie-bäh!" Während andere Arten noch auf dem Zug sind, trainieren die Meisenmännchen mit als erste ihr "Syrinx" genanntes Stimmorgan um Konkurrenz und Damenwelt zu beeindrucken. Vor allem die Tageslänge und Sonnenschein regen die Singfreude jetzt an, erklärt der NABU.

Blaumeise, auf einem Zweig sitzend - Foto: © NABU Bremen

Blaumeise
Foto: © NABU Bremen

"Blaumeisen sind überall in der Stadt leicht zu beobachten", erklärt Sönke Hofmann vom NABU Bremen, "sie ähneln ihrem großem Bruder, der Kohlmeise, sind aber etwas kleiner und leichter". Während Kohlmeisen einen schwarzen Oberkopf haben, ist bei den Blaumeisen der Scheitel leuchtend hellblau gefärbt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich bei beiden Arten nicht.

Kohlmeise, auf einem Zweig sitzend - Foto: © NABU Bremen

Kohlmeise
Foto: © NABU Bremen

Mit der Kohlmeise teilt sich die Blaumeise Laubwälder, Parks und Gärten als Lebensraum. Doch durch ihre geringe Größe und Gewicht füllt die kleinere Art eine andere Nische aus und geht der Konkurrenz aus dem Weg. "Blaumeisen sind geschickte Turner und Leichtgewichte. Sie können auch auf sehr dünnen Zweigspitzen nach Nahrung suchen, für die die Kohlmeisen schon zu schwer sind. Blaumeisen fressen hauptsächlich kleine Insekten und Spinnen oder kleine Sämereien" so der Vogelfreund. Blau- und Kohlmeisen suchen kein Winterquartier auf; häufig finden sich Männchen und Weibchen schon im Herbst als künftige Brutpaare zusammen. Mit ihrem Gesang grenzen die Männchen jetzt die Reviere ab, in denen die Paare brüten wollen. "Die Paare fliegen zwar oft bereits gemeinsam durchs Revier, sie vermeiden aber engen Kontakt. Erst im März, kurz vor der Paarung kommt es zu ersten zarten Berührungen", weiß Sönke Hofmann zu berichten.

Eigentlich brüten Blaumeisen in Baumhöhlen, deren Eingänge für Kohlmeisen zu eng sind - wenn sie noch welche finden können. In unseren Stadtlandschaften sind sie meist auf Nistkästen angewiesen. Doch viele Kästen werden von Kohlmeisen besetzt. Wer gezielt den Blaumeisen helfen möchte, sollte Nistkästen aufhängen, deren Fluglöcher höchstens 28 Millimeter Durchmesser haben - Kohlmeisen passen dann nicht hindurch, für sie sollte der Lochdurchmesser 32 Millimeter betragen.

Die Eiablage und Aufzucht der Jungen sind für die Vögel eine enorme Energieleistung. Durchschnittlich elf Eier legt das Blaumeisen-Weibchen in ein weiches Polster aus Moos und Federn. Die größere Kohlmeise legt durchschnittlich ein bis zwei Eier weniger. Ein solches Gelege wiegt oft mehr als die Meisen selbst. Wenn die Jungen geschlüpft sind, bringen die Eltern bis zu tausendmal am Tag Futter in die Nisthöhle. In einer Brutsaison vertilgt damit jedes Meisenpaar beträchtliche Mengen an Insekten.

Wer jetzt noch Nistkästen selbst bauen möchte, kann die große Bauplansammlung des NABU mit über 50 verschiedenen Nisthilfen für Vögel, Säuger und Insekten bestellen. Unter dem Stichwort "Meise" schickt der NABU, Contrescarpe 8, 28203 Bremen gegen 7 Euro in Briefmarken ein Vogelinfopaket zu. In der Geschäftsstelle befindet sich auch die reichhaltigste Nistkastensammlung der Stadt mit Nisthilfen aus allen Materialien. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.


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Quelle:
Pressemitteilung, 24.02.2012
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Contrescarpe 8, 28203 Bremen
Tel. 0421/3 39 87 72, Fax 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2012