Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → BRENNPUNKT

KOHLEALARM/052: Klimakampf und Kohlefront - spalten, verwalten ... (ausgeCO2hlt)


ausgeCO2hlt - Pressemitteilung vom 29. August 2013

Klimacamp positioniert sich gegen gemeinsame Propaganda von Gewerkschaften und RWE +++ Start der Aktionstage: Protest gegen Braunkohleabbau und -verstromung geht in die Offensive



Manheim, 29.08.2013. Dem Klimacamp weht in diesem Jahr nicht nur von RWE und Behörden heftiger Gegenwind entgegen: Für den heutigen Donnerstag haben die Gewerkschaften IG BCE und ver.di eine Demonstration gegen das Klimacamp angekündigt. Während der morgen beginnenden Aktionstage werden die Aktivist*innen von Freitag bis Montag auf vielfältige und kreative Weise ihren Protest gegen die Macht von RWE kundtun.

Die Gewerkschaften wollen für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region eintreten. "Die etablierten Gewerkschaften und Parteien scheinen den Ernst der Lage zu verkennen und setzen auf immer weiteres Wirtschaftswachstum auf der Grundlage von fossilen Rohstoffen. Der Klimawandel richtet bereits jetzt verheerenden Schaden an. Dabei stehen die natürlichen Grenzen unseres Planeten in krassem Widerspruch zu einem unbegrenzten ökonomischen Wachstum. Wenn wir nicht sehenden Auges in die Katastrophe steuern wollen, müssen wir radikal umdenken", sagt Melanie Schubert aus dem Organisationsteam des Klimacamps. Neben dem Protest gegen Braunkohleabbau und -verstromung ist das Ausprobieren von Alternativen deshalb ein weiterer wichtiger Bestandteil des Camps. "Es gibt Ansätze für ein anderes Wirtschaftssystem, das ohne Wachstum auskommt. Studien belegen, dass weniger Konsum nicht unbedingt Verzicht bedeutet. Im Gegenteil: Es würde bedeuten, dass wir weniger arbeiten müssen und somit mehr Zeit für Anderes bleibt", ergänzt Stefanie Seidel als Teilnehmerin.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der RWE Power AG unterstellt den Aktivist*innen des Klimacamps zudem, dass diese gezielt Mitarbeiter*innen von RWE angriffen. Melanie Schubert zeigt sich schockiert: "Dies ist eine dreiste Unterstellung. Von uns geht keine Gewalt gegen Personen aus. RWE verbreitet gezielt Fehlinformationen, um unseren legitimen Protest zu diffamieren". Eine ausführliche Gegendarstellung zu den im Nachbarschaftsmagazin "hier" erhobenen Vorwürfen gegen das Klimacamp ist auf der Seite des Klimacamps zu finden.

Während in den vergangenen Tagen der inhaltliche Austausch rund um Klimawandel und Energieerzeugung im Vordergrund des Klimacamps standen, beginnen morgen die viertägigen Aktionstage. Diese werden gemeinsam mit dem gestern gestarteten Reclaim the Fields Camp durchgeführt. Am Samstag, den 31.08.2013 findet um 11 Uhr eine gemeinsame Großdemonstration der beiden Camps statt. Unter dem Motto "Gegen die einseitige Propaganda für Braunkohleabbau und Braunkohleverstromung von RWE" führt der Demonsrationszug vom Camp zum Baggerloch. An den anderen Tagen werden vielfältige kreative und dezentrale Aktionen stattfinden. Aktuelle Informationen dazu gibt es auf unserem Infoticker. "Auf dem Camp befinden sich viele Menschen mit unterschiedlichen Ideen und Potentialen. Was genau passieren wird, ist für uns alle daher eine Überraschung", erklärt Stefanie Seidel weiter.

*

Quelle:
Presseteam ausgeCO2hlt
E-Mail: presse@ausgeco2hlt.de
Internet: www.klimacamp.ausgeco2hlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2013