BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Gemeinsame Presseerklärung - 27. November 2018
Tempo machen beim Kohleausstieg: Klimakrise lässt sich nicht vertagen
Breites Bündnis stellt Doppel-Demonstration in Köln und Berlin am 1. Dezember vor
Berlin/Köln, 27. November 2018. Mit Pressekonferenzen in Berlin und in Köln hat ein breites Bündnis aus Umwelt- und zivilgesellschaftlichen Organisationen für die Doppel-Demo "Kohle stoppen - Klimaschutz jetzt!" am 1. Dezember in den beiden Städten geworben. Am Kanzleramt in Berlin und an der Deutzer Werft in Köln erwarten sie viele Tausend Menschen, die für den konsequenten Kohleausstieg und mehr Klimaschutz auf die Straße gehen.
"Wir brauchen mehr Tempo beim Kohleausstieg", fordert das Bündnis und kritisiert, dass Deutschland mit leeren Händen zum Weltklimagipfel fährt. Die Klimakrise ist unabwendbare Realität. Alle in den nächsten Tagen und Wochen nationalen und internationalen Entscheidungen werden das Leben heute und das der Kinder- und Enkelgeneration maßgeblich prägen. Der Strukturwandel in den Kohle-Regionen und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Daher ist der Protest am 1. Dezember gegen das Zögern und gegen halbherzige Maßnahmen zum Klimaschutz so wesentlich, so der Trägerkreis.
BUND, Dirk Jansen, Geschäftsleiter Umwelt- und Naturschutzpolitik BUND
NRW:
"Wer es mit dem Klimaschutz ernst meint, muss sofort die dreckigsten und
ineffizientesten Kohlemeiler abschalten. Kohleausstieg heißt aber auch ganz
konkret: Alle Umsiedlungen und Dorfzerstörungen müssen sofort gestoppt, der
Hambacher Wald in seiner jetzigen Größe erhalten werden."
Campact, Christoph Bautz, Geschäftsführer:
"Wenn wir ein Klimadesaster verhindern wollen, müssen wir endlich raus aus
der Kohle.
Die Mitte der Gesellschaft steht dagegen auf, wie die Kohlelobby die
Kohlekommission torpediert und unsere Zukunft verheizt. Viele Tausend
Menschen verlangen am Samstag, dass Deutschland endlich ernst macht mit dem
Kohleausstieg."
Greenpeace, Martin Kaiser, Kampagnen-Geschäftsführer:
"Angesichts des Hitzesommers, andauernder Dürre in Deutschland,
Überschwemmungen und Waldbränden in Europa liegt es an der
Zivilgesellschaft, die Bundesregierung zurück auf einen Klimakurs mit einem
schrittweisen Kohleausstieg bis 2030 zu bringen."
Klima-Allianz Deutschland, Stefanie Langkamp, Leiterin Kohle- und
Energiepolitik:
"Auf der COP24 in Kattowitz müssen die internationalen Leitplanken für
erhöhte Klimaschutzambitionen festgezurrt werden. Dies muss Hand in Hand
mit einer Paris-kompatiblen Erhöhung der nationalen Klimaschutzziele gehen
und Maßnahmen, wie einem raschen Einstieg in den Kohleausstieg, um diese zu
erreichen. Nur so kann Deutschland seine internationale Glaubwürdigkeit
zurückgewinnen."
Misereor, Armin Paasch, Referent für Wirtschaft und Menschenrechte:
"Wir brauchen einen globalen Kohleausstieg: Das erfordert ein schnelles
Ende der Steinkohleimporte und der Exportförderung für deutsche
Kohlekraftwerkstechnologie. Die Schäden für Umwelt und Menschenrechte
dürfen nicht zum Schutz der deutschen Industrie in den globalen Süden
ausgelagert werden."
NABU, Josef Tumbrinck, Vorsitzender NABU Nordrhein-Westfalen:
"Am Kohleausstieg führt kein Weg vorbei, wenn Deutschland das Pariser
Abkommen erfüllen will. Jetzt geht es darum, ihn so zu organisieren, dass
die Klimaziele erreicht werden, ohne Strukturbrüche zu provozieren. Das
muss in der Kohlekommission gelingen. "
NaturFreunde Deutschlands, Maritta Strasser, Bundesgeschäftsführerin:
"Alle Anzeichen sprechen dafür, dass wir am Samstag in Köln und Berlin zwei
kraftvolle, bunte und friedliche Demonstrationen sehen werden. Die
Mobilisierung läuft sehr gut. Dieses Echo zeigt uns, dass die Menschen
besorgt sind wegen des Klimawandels. Sie wissen: Es braucht jetzt den Druck
der Straße."
WWF, Jörg-Andreas Krüger, Geschäftsleitung Ökologischer Fußabdruck:
"Die Bundesregierung hat den Klimaschutz über ein Jahrzehnt verschleppt.
Wir brauchen endlich einen Rahmen, mit dem solch unverantwortliches Handeln
rechtliche Sanktionen nach sich zieht. Das Klimaschutzgesetz muss den
Kohleausstieg festschreiben und verbindliche Vorgaben für die einzelnen
Sektoren machen - abgeleitet vom verbleibenden CO2-Budget Deutschlands."
Infos zur Doppel-Demonstration "Kohle stoppen - Klimaschutz
jetzt!":
www.klima-kohle-demo.de
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Quelle:
Gemeinsame Presseerklärung vom 27. November 2018
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Telefon: 0211/30 20 05-0
E-Mail: bund.nrw@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2018
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