Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

BILDUNG/409: Verbände fordern umfassende Umsetzung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 29. März 2010

13 NRW-Verbände fordern umfassende Umsetzung der "Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW"

Landesweites Defizit: Umweltbildung erreicht nur 5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger


Düsseldorf, 29.03.2010 - Anlässlich der Halbzeit der von den Vereinten Nationen ausgerufenen Dekade der Bildung für nachhaltige Entwicklung kritisiert ein breites Bündnis von Organisationen "landesweite Defizite bei der Umweltbildung". In einer Resolution fordern sie verbesserte Finanzierungs- und Anreizelemente sowie mehr Personal für die Schul- und Erwachsenenbildung.

"Zurzeit können aufgrund der Anzahl der Umweltbildungszentren und der geringen personellen Besetzung nur maximal 5 Prozent der Bevölkerung in NRW erreicht werden. Wir brauchen dringend mehr Personal in den Zentren. Das könnte z.B. durch die Erhöhung der finanziellen Förderung durch Land und/oder Kommunen und die Freistellung von LehrerInnen aus dem Schuldienst erfolgen," betont Paul Kröfges, Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Leiter der Projektgruppe Naturschutz/ Umweltbildung.

Im Auftrag der Landesregierung arbeitet das Forum "Aktion Zukunft Lernen" an der Umsetzung des Aktionsplanes "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Die Bewertung der Situation und der Zukunft der Naturschutz- und Umweltbildung hat die Projektgruppe Naturschutz/Umweltbildung übernommen. In einem intensiven Prozess wurde die Resolution "Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW" entwickelt, einstimmig verabschiedet und der Landespolitik übergeben. Neben den Akteuren der Projektgruppe unterstützen 13 landesweite Verbände die Resolution. Zu den Verbänden gehören neben dem BUND, dem Naturschutzbund Deutschland und dem NaturGut Ophoven u.a. auch die Verbraucherzentrale NRW, die Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung NRW.

"Gerade für Lehrerinnen und Erzieherinnen sollten mehr Fortbildungsangebote für Bildung für nachhaltige Entwicklung und das Thema Klimaschutz/Klimawandel angeboten werden. Die aktuellen Daten der Klimaforschung machen es notwendig hier schnell zu handeln. Deshalb sollten verstärkt pädagogische Angebote zum Klimaschutz im Schulunterricht, aber auch im offenen Ganztag oder in AGs angeboten werden. Bildung für nachhaltige Entwicklung soll in die Lehrerausbildung integriert werden.", so Hans-Martin Kochanek, Leiter der großen Umweltbildungseinrichtung NaturGut Ophoven in Leverkusen.

Die Projektgruppe legte besonderen Wert auf eine ganzheitliche Umsetzung der Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungsbereichen. Dafür sind angemessene Finanzmittel, eine bessere personelle Ausstattung sowie eine leistungsgerechte Entlohnung der Bildungsakteure notwendig. Für die außerschulische Bildung wird von der Landesregierung gefordert, dass die bestehenden Umweltbildungseinrichtungen erhalten bleiben, aber auch neue Anbieter für Bildung für nachhaltige Entwicklung gestärkt werden, um die großen Lücken in der Versorgungslandschaft für Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW zuschließen.

"Damit Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW umgesetzt werden kann, müssen geeignete Finanzierungs- und Anreizelemente geschaffen werden. Dafür ist die Einrichtung eines Fonds für regelmäßige, konstante Bildungsaktivitäten von Organisationen, Vereinen, Umweltbildungseinrichtungen und Schulen und die Erhöhung des Stiftungskapitals der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW, der zur Zeit einzigen Landesstiftung für Projekte der Umweltbildung und ein Ausbau und inhaltliche Ausweitung der Freiwilligendienste im Sinne der BNE, z.B. des Freiwilligen Ökologischen Jahres in NRW dringend erforderlich", erklärt Josef Tumbrinck, NABU-Landesvorsitzender in NRW. Hier gibt es einen hohen Nachholbedarf für das Land NRW.

Text der Resolution unter: www.bund-nrw.de


*


Quelle:
Presseinformation Nr. 20/10, 29. März 2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2010