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ENERGIE/165: Nachhaltige Energieversorgung im UNESCO-Biosphärengebiet Schwäbische Alb (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 16. September 2009

Erneuerbare Energien decken etwa die Hälfte des privaten Stromverbrauchs im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

BUND stellt Übersichtskarte mit den Anlagen regenerativer Energien im Biosphärengebiet vor


Stuttgart/Reutlingen. Das UNESCO-Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Hier muss nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., auch die Energieversorgung den Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Der BUND stellte heute am Listhof Reutlingen eine Übersichtskarte vor, auf der die Standorte und die Leistung der Erneuerbaren Anlagen verzeichnet sind. "Es ist eine gute Nachricht, dass schon heute etwa die Hälfte des privaten Stromverbrauchs im Biosphärengebiet mit Erneuerbaren Energien erzeugt werden", freut sich BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß. Gleichmäßig über das ganze Biosphären- und Plenumgebiet verteilt finden sich die unterschiedlichsten Anlagentypen. "Das Spektrum reicht von Solaranlagen, über Wind- und Wasserkraft bis hin zu Holzfeuerungs- und Biogasanlagen" erklärt Barbara Lupp, Regionalgeschäftsführerin des BUND Neckar-Alb.

Mit der Übersichtskarte wird deutlich, dass es in der Region viele Akteure gibt - vom Bürgermeister, über Landwirte und Privatpersonen bis hin zu Initiativen und Verbänden - die sich für eine nachhaltige Energieversorgung einsetzen. "Das ist eine gute Basis für unsere Projektidee 'Klimaschutzregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb', mit der wir eine rechnerische Vollversorgung der Region mit Erneuerbaren Energien in den Bereichen Wärme, Strom und Verkehr bis zum Jahr 2040 erreichen wollen", erklärt Berthold Frieß. Mit einem solchen Engagement für Erneuerbare Energien und Klimaschutz wird das Biosphärengebiet Schwäbische Alb eine besonders glaubwürdige Modellregion, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben und wirtschaften.

Ein gutes Beispiel ist die Solaranlage auf dem Dach des Umweltzentrums Listhof. "Es handelt sich hier um eine Bürgersolaranlage - d. h. Bürgerinnen und Bürger aus der Region haben diese mit Genossenschaftsanteilen finanziert und profitieren jetzt von den Solarerträgen", sagt Edith Willmann, die als BUND-Kreisgruppenvorsitzende den Bau der Anlage mit vorangetrieben hat. Immerhin produziert diese im Schnitt ungefähr 23000 kWh Strom pro Jahr und damit die dreifache Menge des vom Listhof verbrauchten Stroms.

Ein weiteres Projekt zur Förderung des Klimaschutzes auf der Schwäbischen Alb: Der BUND ermittelt in Kooperation mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg das Potenzial an energetisch nutzbarem "Pflegeholz". Das bisherige Ergebnis dieser von PLENUM geförderten Studie zeigt, dass das bei der Landschaftspflege und an Verkehrswegen anfallende holzige Material bisher nur teilweise zur Energiegewinnung genutzt wird. Mitunter wird es jedoch vor Ort belassen oder zur Flächenkompostierung verwendet, wo es nur langsam verrottet. Hiervon ließe sich noch Einiges sinnvoll für die Energiegewinnung abzweigen.

Anlässlich des Energietags Baden-Württemberg am kommenden Wochenende werden auch BUND-Mitglieder in Reutlingen über Erneuerbare Energien informieren und zur Energie(spar)beratung auf dem Reutlinger Marktplatz zur Verfügung stehen.


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Quelle:
Presseinformation, 16. September 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
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Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2009