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GARTEN/176: Naturnahe Gärten für Winterschläfer - Was tun, damit sich der Igel wohlfühlt? (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 21. September 2010

Naturnahe Gärten für Winterschläfer

NABU Thüringen gibt Tipps zum aktiven Igelschutz


Wer kommt da nicht ins Schwärmen, wenn einem aus dem Laubhaufen zwei kleine Knopfaugen entgegenleuchten. Der Igel zählt zu einem der beliebtesten Wildtiere in Deutschland und hat einen festen Platz in unseren Märchen und Geschichten gefunden. Doch meist bleibt es nur bei der bloßen Sympathie für den Igel. Aktive Hilfe gibt es in der Regel nur sehr selten. Viele Gärten sind sogar igelfeindlich angelegt. Laut NABU Thüringen ist es aber ganz einfach aktiv zu werden, damit sich der Igel im Garten wohl fühlt.

Gärten sind für die stacheligen Tiere gerade auch jetzt im Herbst und Winter wichtige Lebensräume. Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot deutlich knapper, die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen und Jungigel versuchen noch weiter an Gewicht zuzulegen. Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf. Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder eben in Reisighaufen. Wer Tieren einen dauerhaften Platz bieten möchte, kann den Reisighaufen mit einer Basis aus Feldsteinen versehen. Den besten Schutz erfahren unsere heimischen Igel durch einen giftfreien und mit heimischen Pflanzen bestückten Naturgarten. Dort findet er genügend Nahrung, wie Schnecken, Würmer, Insekten und kleine Mäuse.

Vorsicht ist geboten beim Mähen sowie bei Aufräumungs- und Rodungsarbeiten. In Haufen und Holzstapeln können sich Igelnester befinden. Da sich Igel auch gerne in Reisighaufen verstecken, ist es wichtig vor dem Abbrennen den Haufen vorsichtig umzusetzen. Noch besser ist es natürlich den Haufen vor Ort zu belassen, um dem Igel einen Unterschlupf für den Winter zu bieten. Kleinmaschige Zäune sind oft Hindernisse für Igel und schränken ihn in seinem Bewegungsradius ein. Hier gilt es Lücken zu schaffen, damit der Igel sich frei bewegen kann. Zur tödlichen Falle könne Kellerschächte und Gruben werden. Eine Abdeckung mit ein paar einfachen Brettern verhindert, dass Tiere darin verenden. Ebenso gefährlich sind Teiche und Wasserbecken mit einem steilen glatten Rand. Rettungsplanken können den Tieren dort das Leben retten

Weitere Informationen zum Igel bietet die NABU-Broschüre "Der Igel - Pflegefall oder Outdoor-Profi" für 3 Euro inklusive Versand. Oder sie wollen eine Nisthilfe für den Igel bauen, dann bestellen sie unsere Broschüre "Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten" für 3,50 Euro inklusive Versandkosten. Kontakt: NABU Thüringen, Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/605704, Mail: Lgs@NABU-Thueringen.de oder www.NABU-Thueringen.de. Interessante Infos zum Thema Igelschutz finden sie auch unter www.nabu.de/oekologischleben/balkonundgarten/naturschutztipps/00755.html, www.pro-igel.de oder www.igelschutz-ev.de.


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Quelle:
Pressemitteilung, 21.09.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. September 2010