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GARTEN/387: Hornklee trotzt der Nektarflaute (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 27. August 2019

Hornklee trotzt der Nektarflaute

- gelbe Wiesenpflanze für den Garten
- erstaunliche Nektarmengen
- auch Futter für Schmetterlingsraupen
- Gifte gegen Fressfeinde


(Bremen, den 27.08.19) Es wird eng für die Nektarsammler unter den Insekten. Bäume und Sträucher sind längst verblüht, die meisten Sommerblumen ebenfalls und der Efeu braucht noch Monate bis zur Blüte. Doch entlang von Straßen- und Wiesenrändern leuchtet jetzt kniehoch und gelb der Hornklee als eine der wenigen verbliebenen "Tankstellen". Der NABU rät zur Saat dieser nützlichen Pflanze und genauen Beobachtung aller Nutznießer.


Meer von Hornkleeblüten - Foto: © Christoph Buchen

Hornklee
Foto: © Christoph Buchen

"Hornklee ist natürlich nichts für den robotergemähten Rasen", betont NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, "aber auf herrlich wilden Wiesenflächen, die nur ein oder zweimal im Jahr gemäht werden, ist er ideal." Als sogenannter "Schmetterlingsblütler" sammelt er mit Hilfe von Bakterien an den Wurzeln Stickstoff und düngt Böden auf. Seit Mai und bis weit in den September hinein blühen die hübschen, an chinesische Dschunken erinnernden Blüten des Hornklees.

"Allein diese lange Blütezeit macht für alle Nektarsucher den hohen Wert der Pflanze aus", erklärt der NABU, "sie können sich auf den Hornklee schlicht verlassen." Dazu liefert der Hornklee auch noch erstaunliche Nektarmengen: Nur fünf Blüten produzieren pro Tag ein ganzes Gramm Nektar mit einem Zuckergehalt von 40 Prozent. "Das grenzt schon an Bienenmast", schmunzelt Hofmann.


Zwei blühende Hornkleepflanzen mit Schattenwurf vor einer Wand - Foto: © NABU Bremen

Hornklee
Foto: © NABU Bremen

Doch nicht nur Bienen und Hummeln fliegen auf den Hornklee, auch Schmetterlinge nutzen ihn und das sogar doppelt. "Bei der Diskussion um Insektenpflanzen wird oft nur auf Nektar und Blüte geschaut, aber die Blätter sind genauso wichtig", gibt Sönke Hofmann zu bedenken, "ohne Blätter keine Raupen, ohne Raupen keine Schmetterlinge." Und auch da bietet der Hornklee sich als "Fraßpflanze" für Bläulinge und andere Arten an.

Wie sehr Tiere und ihre Futterpflanzen miteinander verwoben sein können, zeigt sich bei den Schmetterlingsraupen am Hornklee: Das Kraut enthält Stoffe, die Blausäure in für Menschen vollkommen unschädlichen Mengen freisetzen, so Hofmann . "Für Schnecken ist der Hornklee jedoch giftig und Vögel, die die Raupen von ihm absammeln, bekommen gehöriges Bauchweh."

Hornklee ist eine von vielen Pflanzen, die der NABU auf verschiedenen Insekten-Beeten auf seinem Gelände im Vahrer Feldweg angepflanzt hat. Die von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau geförderte Ausstellung ist von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.

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Quelle:
Pressemitteilung, 27.08.2019
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. August 2019

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