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KATASTROPHEN/077: England zwischen Extremdürre und Jahrhunderthochwasser (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 1031, vom 07. Febr. 2014, 33. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

England zwischen Extremdürre und Jahrhunderthochwasser



"Land unter in England - Die Flutet weitet sich zur politischen Krise" titelte die FR am 07.02.14 - und weiter:
"Seit Weihnachten leidet die Insel unter Dauerregen, Tausende von Hektar Land sind überflutet, ganze Landstriche in Seen verwandelt. In manchen Ortschaften in Somerset kommen die Dorfbewohner nur noch mit Booten voran. Mit dem Pegelstand ist auch der Unmut der Leidtragenden stetig gestiegen."

Und DIE WELT berichtete am 04.02.14 aus den englischen Überflutungsgebieten:
"Der Januar 2014 war in Großbritannien der regenreichste seit 1767. Zahlreiche Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Politik reagiert kaum. Nur Prinz Charles hilft vor Ort."

Bei der "verbitterten Bevölkerung" (WELT) ist die Hochwasservorsorgepolitik und das Hochwassermanagement der britischen Regierung und der britischen Umweltbehörde (http://www.environment-agency.gov.uk/homeandleisure/floods/default.aspx) in die Kritik gekommen. Insbesondere Umweltminister OWEN PATERSON von den Konservativen kommt nicht ungeschoren davon. Der Tory-Politiker gehört zu den Klimawandel-Skeptikern. Nach Meinung seiner Kritiker habe PATERSON viel zu lange den Ernst der Lage in den Überschwemmungsgebieten verkannt. Dort stehen die Landschaften teilweise schon seit Jahresbeginn 2014 unter Wasser. Premierminister DAVID CAMERON hat die schwersten Überflutungen seit 60 Jahren im Südwesten von England inzwischen auf den Klimawandel zurückgeführt. Nach dem schlechten Krisenmanagement seines Umweltministers sah sich CAMERON gezwungen, die Leitung des inzwischen fast täglich zusammenkommenden Krisenstabes selbst zu übernehmen. Schon 2012 hat die Regierung in London das Budget für die Hochwasservorsorge und den Hochwasserschutz auf ein Drittel zusammengestrichen. Der Sparkurs im Hochwasserschutz war bereits im Sommer 2012 heftig kritisiert worden - nachdem eine sommerliche Hochwasserflut eine monatelange Extremdürre beendet hatte. Aufgrund der Dürre 2011/2012 waren in Großbritannien groß angelegte Wasserüberleitungsprojekte geprüft worden. Die geschätzten Kosten für die großkalibrigen Wasserpipelines von Nord- nach Südengland hatten sich jedoch als gigantisch erwiesen. Der Vorzug wird seither der regionalen Vernetzung der britischen Wasserversorger gegeben.


Eine von unserem britischen Mitarbeiter erstellte Analyse der englischen Wasserwirtschaft in Zeiten des Klimawandels können AbonnentInnen des BBU-WASSER-RUNDBRIEFS kostenlos via nik@akwasser.de anfordern. Das siebenseitige Papier mit 32 Lit.-Hinweisen stellt nicht nur die prognostizierte Entwicklung von Wassermangel und Hochwasser dar. Analysiert wird insbesondere, wie die englischen Wasserversorger und die Umweltbehörde auf die Extremwetterlagen künftig reagieren wollen. Dabei spielen die Kosten-Nutzen-Analysen für die erwogenen Wasserüberleitungen eine große Rolle.

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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1031
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU),
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2014