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LÄRM/081: Lärmsanierung von Güterzügen muß ins Konjunkturpaket II (DNR)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
Pressemitteilung 7/2009 - 18. Februar 2009

Umweltverbände an Bundesrat:
Lärmsanierung von Güterzügen muss ins Konjunkturpaket II


Der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben vor der Abstimmung des Bundesrats übermorgen über das Konjunkturpaket II die Aufnahme eines Zukunftsinvestitionsprogramms Lärmsanierung Bahngüterverkehr in Höhe von 500 Mio. Euro vorgeschlagen.

Laut Umfragen des Umweltbundesamtes fühlt sich jeder fünfte Bundesbürger durch Schienenverkehrslärm (erheblich) belästigt. Ein alarmierendes Zeichen, wenn man das im Vergleich zum Straßennetz viel kleinere Schienennetz berücksichtigt. Gemäß Angaben der Deutschen Bahn (DB) AG sind bundesweit ca. 3.500 Streckenkilometer mit nächtlichen Dauerschallpegeln von großenteils deutlich über 60 Dezibel (A) belastet, wodurch die Nachtruhe der Anwohner empfindlich gestört wird. Dass derartig hohe Lärmbelastungen die Gesundheit der Bevölkerung gefährden, ist durch die Lärmwirkungsforschung zweifelsfrei belegt und auch durch höchstrichterliche Rechtssprechung anerkannt.

Es ist dringend Abhilfe geboten: Hauptverursacher der hohen Lärmbelastungen im Bahnverkehr sind die alten Güterzüge mit Graugussklotz-Bremsen. Eine Lärmsanierung der über 130.000 alten Güterwaggons deutscher Bahnbetriebe durch Umrüstung auf lärmmindernde Verbundkunststoff-Bremsen würde etwa 500 Mio. kosten, wodurch sich die hohe Lärmbelastung des Schienengüterverkehres nahezu halbieren ließe.

Die hierfür notwendigen Mittel sollten anlässlich des Konjunkturpakets II zur Verfügung gestellt werden. Durch Einführung lärmabhängiger Trassenpreise könnten Teile des Sanierungsprogramms refinanziert und auch ausländische Bahnbetriebe zur Lärmsanierung ihrer in Deutschland verkehrenden Fahrzeuge veranlasst werden.

Eine schnelle Lärmsanierung ist eine wesentliche Voraussetzung für einen umweltfreundlichen Bahngüterverkehr und die notwendige Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene. Das käme auch dem Klimaschutz zugute. Durch ein solches Lärmsanierungsprogramm könnten tausende Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen werden und der Bahngüterverkehr zukunftsfähig gemacht werden.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 7/2009, 18.02.2009
Deutscher Naturschutzring
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2009