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MELDUNG/272: Bürgerinitiativen wollen Klarheit über die HammGas-Pläne zur Flözgasförderung (BBU)


BIGG Hamm
BIGG Drensteinfurt
NABU Stadtverband Hamm
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz

Gemeinsame Pressemitteilung - 31. März 2014

Bürgerinitiativen gegen Gasbohren, BBU und NABU wollen Klarheit über die Pläne der HammGas zur Flözgasförderung



(Hamm, 31.03.2014) Die Bürgerinitiative gegen Gasbohren Hamm (BIGG Hamm), die Bürgerinitiative gegen Gasbohren Drensteinfurt (BIGG Drensteinfurt), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und der Stadtverband Hamm des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) fordern in einem Offenen Brief von der Geschäftsführung der HammGas GmbH & Co. KG detaillierte Informationen über die von der Gesellschaft ins Auge gefasste Flözgasförderung. HammGas gehören die Felder Hamm-Ost, Hamm-Süd und Hellweg in Nordrhein-Westfalen. Das bei der Gründung des Unternehmens seitens der Stadtwerke Hamm und der Stadt Hamm abgegebene Versprechen zur Transparenz und Bürgerbeteiligung ist für die Umweltorganisationen bis heute nicht eingelöst worden.

So wurde bei Anfragen bei der Pressestelle der HammGas lediglich auf die Homepage des Unternehmens verwiesen. Relevante Informationen erfuhren die Umweltgruppen nur aus der Presse. Auch auf Fragen zur technischen Umsetzung der Flözgasförderung und zu den Standorten von Probebohrungen wurden keine konkreten Antworten gegeben.

Deshalb gehen die Initiativen und Umweltverbände nun in die Offensive. In ihrem Offenen Brief laden sie die Geschäftsführung und den technischen Leiter der HammGas zu einem Gespräch ein. Dabei erwarten sie konkrete Angaben zu den Standorten und dem Zeitplan eventueller Probebohrungen, detaillierte Informationen zum technischen Verfahren und zur erforderlichen Infrastruktur, zu einem rechtsverbindlichen Verzicht auf Fracking sowie zu den Beteiligungsverhältnissen bei der HammGas.

Die Umweltschützer fordern: "Das Versprechen zur Transparenz und Bürgerbeteiligung muss von der HammGas endlich eingelöst werden. Die Bevölkerung darf nicht länger über zentrale Aspekte und Gefahren der Flözgasförderung im Unklaren gelassen werden."


Weitere Informationen über die Arbeit der BIGG Hamm, der BIGG Drensteinfurt, des NABU in Hamm und des BBU unter

http://www.gegen-gasbohren.de/initiativen/bigg-hamm/

http://www.gegen-gasbohren.de/initiativen/ig-drensteinfurt/

http://www.nabu-hamm.de/

http://www.bbu-online.de/

Raute


BIGG Hamm
c/o Theo Damberg
An der Ahse 22
59069 Hamm
Tel.: 02384/2358
Fax: 02385/7090067

BIGG Drensteinfurt e.V.
NABU Stadtverband Hamm e.V
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.


An die
Geschäftsführung der
HammGas GmbH & Co. KG
Südring 1/3
59065 Hamm


Nachrichtlich an die Presse

Offener Brief zum Thema Transparenz und Bürgerbeteiligung / Einladung zum Gespräch


Hamm, 27.03.2014

Sehr geehrte Geschäftsführung der HammGas!


Bei Gründung Ihres Unternehmens im Jahr 2011 wurde seitens der Stadtwerke Hamm sowie der Stadt Hamm Transparenz und die Einbeziehung der Bürger in Hinsicht auf die Aktivitäten der HammGas angekündigt.

Wir zeichnenden Gruppen und Organisationen fühlen uns von Ihnen nicht ausreichend informiert.

Bei Anfragen an Ihre Pressestelle werden wir auf Ihre Homepage verwiesen. Neuigkeiten erfuhren wir bisher aus der Presse (s. Vertrag mit der GdF).

Bei Anfragen zur technischen Umsetzung der Flözgasförderung heißt es nur, man nutze vorhandenenatürliche Klüfte - diese Information ist nicht ausreichend!

Auch auf unsere Fragen nach Standorten für Probebohrungen bekamen wir keine konkreten Antworten, außer dass man momentan noch in der Planungsphase sei und keine konkreten Auskünfte geben könne.

Inzwischen haben Sie sicher ausführlich Akten und Karten studiert, so dass Sie heute in der Lage sein dürften, konkretere Angaben zu machen. Daher möchten wir Sie und Ihre technischen Leiter gerne zu einem Gespräch einladen, in dem wir hoffentlich auf die folgenden und weitere Fragen Antworten bekommen.

  • Welche Standorte kommen für eventuelle Probebohrungen in Frage?
  • Gibt es bereits einen festen Zeitplan für Probebohrungen?
  • Wie funktioniert technisch die Förderung von Kohleflözgas in Ihren Erlaubnisfeldern? Ist es beispielsweise notwendig, Lagerstättenwasser abzupumpen, damit das Gas strömen kann? Wie wird dieses möglicherweise natürlich kontaminierte Wasser entsorgt?
  • In welchem Radius um einen Bohrplatz können und werden Sie fördern?
  • Welche Infrastruktur müssen Sie schaffen, um das geförderte Gas behandeln und abtransportieren zu können?
  • In wie weit ist das Versprechen der HammGas-Gesellschafter, nicht fracken zu wollen, nach außen hin rechtsverbindlich? Mit wem wurde dies vertraglich festgehalten (Bergbehörde, Landesregierung...)?
  • Ist das aktuelle prozentuale Gesellschafterverhältnis der HammGas seit Gründung unverändert geblieben? Gab es diesbezüglich Änderungen oder sind solche geplant?
  • Haben die Stadtwerke Hamm weiterhin den größten Anteil an der HammGas?

Wir möchten unsere Fragen, Kritik und Anregungen mit Ihnen persönlich besprechen und bitten unter o.a. Adresse um Kontaktaufnahme, damit wir einen geeigneten Gesprächstermin finden können.

Unsere Terminvorschläge: 15. April 2014, 16. April 2014, 17. April 2014

Wir freuen uns auf Ihre zeitnahe Antwort!


Mit freundlichen Grüßen

i. A Theo Damberg
BIGG Hamm

gez. BIGG Drensteinfurt e.V.
gez. NABU Stadtverband Hamm e.V.
gez. Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.

*

Quelle:
Gemeinsame Pressemitteilung - 31. März 2014
Herausgeber:
BIGG Hamm
BIGG Drensteinfurt
NABU Stadtverband Hamm
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2014